Arabische Liga lehnt Pakt zwischen Israel und Emiraten nicht ab

Die Arabische Liga will das Abkommen zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen nicht verurteilen und widerspricht damit einem Wunsch der Palästinenser. Diese hätten auf einer Videokonferenz der Außenminister der Arabischen Liga am Mittwoch erfolglos eine Verurteilung des Paktes gefordert, sagte ein palästinensischer Diplomat. Das Thema sei, entgegen der Anfrage der Palästinenser, auch nicht auf die Tagesordnung des Treffens gesetzt worden. Auch die Bitte, eine arabische Dringlichkeitskonferenz über den VAE-Israel-Pakt abzuhalten, sei blockiert worden.

Die Emirate hatten am 13. August angekündigt, diplomatische Beziehungen zu Israel aufnehmen zu wollen. Im Gegenzug wolle Israel die Annektierung von Gebieten im besetzten Westjordanland aussetzen, das die Palästinenser für einen eigenen Staat beanspruchen. Israel und die VAE sollen das Abkommen am Dienstag im Weißen Haus unterzeichnen.

In seiner Rede auf dem Treffen der Arabischen Liga am Mittwoch nannte der palästinensische Außenminister Riad al-Maliki das Abkommen ein «Erdbeben». Ein Land habe einen palästinensischen Antrag auf ein arabisches Ministertreffen zur Erörterung des Abkommens blockiert. Er nannte den Namen des Landes nicht.

Das Abkommen würde die VAE nach Ägypten und Jordanien zum dritten arabischen Land machen, das gegenwärtig diplomatische Beziehungen zu Israel unterhält. Es gab weit verbreitete Spekulationen darüber, ob andere arabische Nationen diesem Beispiel folgen werden. (dpa)