EU und Saudi-Arabien beginnen Dialog über Menschenrechte

Brüssel. Die Europäische Union und Saudi-Arabien haben erstmals offizielle Gespräche über Menschenrechte geführt. Wie der Europäische Auswärtige Dienst in Brüssel am Dienstag mitteilte, ging es dabei unter anderem um eine Stärkung der Rechte von Frauen in dem traditionalistisch-islamischen Königreich und um Fortschritte im Kampf gegen Menschenhandel.

Sorge bekundete die EU demnach über Einschränkungen der Meinungs- und Versammlungsfreiheit sowie der Religionsfreiheit. Man habe Saudi-Arabien ermutigt, internationale Abkommen zu den Menschen- und Arbeitsrechten zu ratifizieren und mit Sonderverfahren der Vereinten Nationen zu kooperieren.

Die EU sprach bei dem Treffen am Montag laut den Angaben auch die jüngste Zunahme von Hinrichtungen an und forderte Saudi-Arabien zu einer Aussetzung der Todesstrafe auf. Weitere Themen waren Haftbedingungen und konkrete Fälle von saudischen Menschenrechtsaktivisten.

Geleitet wurde der Dialog seitens der EU vom Sonderbeauftragten für Menschenrechte, Eamon Gilmore. Die saudische Delegation wurde vom Vorsitzenden der Menschenrechtskommission, Awwad Alawwad, angeführt, der von 2015 bis 2017 Botschafter seines Landes in Deutschland war. Die nächste Dialogrunde soll 2022 in Saudi-Arabien stattfinden. (KNA)