Arte-Doku: "Jesus und der Islam"

Jesus und Maria: Unbekannte Verbindungen zwischen Christentum und Islam.

Jesus, Gründerfigur des Christentums, ist im Koran eine herausragende Gestalt. Die Filmemacher und 26 Wissenschaftler aus der ganzen Welt analysieren die Entstehung des Islam. Ausgehend vom Koran und verschiedenen Quellen aus der muslimischen Literatur zeigen sie, wie sich diese monotheistische Religion vom Judentum und vom Christentum abgrenzte.

Teil 1: Die Kreuzigung im Koran

Es mag überraschen: Jesus, Hauptprotagonist des Christentums, ist im Koran eine herausragende Gestalt. Warum? Und wie?

Nach ihren Reihen „Corpus Christi“, „Apokalypse“ und „Die Geburt des Christentums“ gehen Gérard Mordillat und Jérôme Prieur nun diesen Fragen nach und analysieren mit 26 Wissenschaftlern aus der ganzen Welt die Entstehung des Islam. Ausgehend vom Koran und verschiedenen Quellen aus der muslimischen Literatur zeigen sie, wie sich diese monotheistische Religion vom Judentum und vom Christentum des 7. Jahrhunderts abgrenzte.

Den Ausgangspunkt bildet das eingehende Studium der beiden Verse in der Koransure 4, denen zufolge es allen Zeugen der Kreuzigung nur so schien, als sei Jesus gekreuzigt worden. Nach und nach weitet sich die Betrachtung auf sämtliche theologische, literarische und historische Fragen aus, die der Text aufwirft. Jesus ist nicht nur Gründerfigur des Christentums, sondern spielt auch im Koran eine wichtige Rolle.

 

 

Die Autoren der Dokumentarfilm-Reihen „Corpus Christi“, „Apokalypse“ und „Die Geburt des Christentums“ sprachen darüber mit 26 Wissenschaftlern aus aller Welt: Sie befragten Historiker, die sich mit den Anfängen des Islam, dem orientalischen Christentum und dem rabbinischen Judentum befassen, ebenso wie mit Philologen, Epigraphisten und Spezialisten für die Geschichte des Korans.

Den Ausgangspunkt bildet das eingehende Studium der beiden Verse in der Koransure 4, denen zufolge es allen Zeugen der Kreuzigung nur so schien, als sei Jesus gekreuzigt worden. Nach und nach weitet sich die Betrachtung auf sämtliche theologische, literarische und historische Fragen aus, die der Text aufwirft. Die Reihe arbeitet die Gemeinsamkeiten der drei großen monotheistischen Religionen heraus und zeigt die Kontinuität ihrer Entwicklung vom Judentum, also von Moses, über das Juden-Christentum zu Jesus auf. Sie befasst sich mit der Entstehung des Islam in einer sogenannten heidnischen Region („Heiden“ wissen nichts von Gott), die seinerzeit stark von biblischen Einflüssen und den christlichen Gemeinden Syriens geprägt war.

Erste Folge: Jesus nimmt im Koran eine ganz besondere Stellung ein. Die Verse 157 und 158 der Koransure 4 handeln von der Kreuzigung Jesus’, die hier jedoch ganz anders dargestellt wird als in der christlichen Tradition. Dem Text zufolge schien es allen Zeugen der Kreuzigung nur so, als sei Jesus getötet worden. Erlagen die Augenzeugen der Szene einer Illusion? Wurde jemand anders an Jesus Stelle gekreuzigt? Ist Jesus wirklich am Kreuz gestorben?

Die ganze Arte-Serie finden Sie hier.

 

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