Westsaharakonflikt
Fluch der Ressourcen

In Zeiten wirtschaftlicher Krisen und anhaltender Arbeitslosigkeit in Nordafrika werden die natürlichen Ressourcen der Westsahara zu hart umkämpften Schätzen. Die neuen Kräfteverhältnisse durch die aktuellen politischen Prozesse in der Region könnten zur Neuverhandlung des Konflikts führen. Von Susanne Kaiser

Es war kaum mehr als ein Gerücht: Beim Besuch des marokkanischen Königs Mohammed VI. Ende Mai in Tunis kam es zum diplomatischen Zerwürfnis mit dem tunesischen Präsidenten Moncef Marzouki. Auslöser war die Kritik der jungen Demokratie Tunesien an den undemokratischen Praktiken Marokkos gegenüber der Westsahara und am schlechten Verhältnis zum Nachbarn Algerien. So berichtete es das tunesische Onlinejournal businessnews.com.tn mit Verweis auf nicht näher genannte "diplomatische Quellen" – das Dementi aus dem Präsidentenpalast folgte unmittelbar.

Es mag tatsächlich nur ein Gerücht gewesen sein, doch mehrt es die jüngsten Anzeichen dafür, dass Bewegung in einen 40 Jahre währenden Konflikt kommt, der die letzten 25 Jahre vor allem durch Stillstand gekennzeichnet war: der Streit um die Westsahara. Im Gegensatz zum Nahostkonflikt gehört die Auseinandersetzung um die Westsahara zu den vergessenen Krisen unserer Zeit.

Dabei schreibt sie ähnliche Geschichten von Vertreibung und Familientrennung, von Unterdrückung und Marginalisierung, von Neusiedlern und Generationen in Flüchtlingslagern. Von Diskriminierung, Foltergefängnissen und Menschenrechtsverletzungen, von Terrorismus und einer Sperranlage, die das Territorium im Herzen zerschneidet und eine freie Bewegung unmöglich macht. Von Führungseliten, denen nicht an der Lösung des Konflikts gelegen scheint, und von einer macht- und mittellosen internationalen Gemeinschaft, die nur zusehen, aber nicht eingreifen kann. Doch einen wesentlichen Unterschied gibt es: Die Westsahara ist reich an Bodenschätzen und auch deshalb begehrtes Territorium – der Fluch der Ressourcen.

Ausgetragen wird der Konflikt hauptsächlich zwischen der ehemaligen Rebellengruppe Frente Polisario für eine "Demokratische Arabische Republik Sahara" (DARS) und Marokko. Tatsächlich aber sind mehr Parteien involviert und jede verfolgt ihre eigenen undurchsichtigen Interessen: Algerien, Mauretanien, Spanien, Frankreich oder die USA. Der deutlichste Indikator dafür, wie festgefahren die Situation bisher war, ist das UN-Mandat MINURSO ("Mission des Nations Unies pour l’organisation d’un référendum au Sahara Occidental"), das seit 1991 unermüdlich Jahr für Jahr erneuert wird, obwohl es politische Resultate schuldig geblieben ist.

Ressourcen gegen Identität und Selbstbestimmung

Im Zentrum des Konflikts steht die Ausbeute von wertvollen Ressourcen wie Phosphat, Fisch und Erdöl, die der marokkanische Staat für sich allein beansprucht und die in Zeiten der Wirtschaftskrise und der zunehmenden Arbeitslosigkeit zu hart umkämpften Schätzen werden. Außerdem spielt die geostrategische Lage der Region eine Rolle. Für die Sahrauis aber geht um viel mehr, um Identität, Zusammengehörigkeit, Freizügigkeit und das Recht auf Selbstbestimmung in einem eigenen Staatsgebiet.

Flüchtlingslager Dakhla bei Tindouf; Foto: UNHCR/D. Alachi
Ausgegrenzt und vergessen: Seit Mitte der 1970er Jahre haben sich viele Sahrauis in Flüchtlingslagern rund um Tindouf am westlichsten Zipfel Algeriens angesiedelt. Die Flüchtlingsorganisation UNHCR geht von knapp 120.000 heute dort lebenden Flüchtlingen aus, die algerische Regierung schätzt ihre Zahl aber auf weit über 150.000.

Für Marokko lohnt sich der finanzielle und logistische Aufwand der Besatzung, denn die Ausbeute der reichen Fischbestände und die Vergabe von Fischereilizenzen an die EU, die Plünderung der weltweit mit größten Phosphatvorkommen und der massenhafte Export von Tomaten oder Salz schwemmt ungeheure Summen in die Staatskassen, schafft Arbeitsplätze und trägt zu einem wesentlichen Teil zum Bruttoinlandsprodukt Marokkos bei.

Außerdem sollen erhebliche Erdöl- und Erdgasreserven entlang des 2.200 Kilometer langen Küstenstreifens lagern. Europäische Energiekonzerne, darunter die französische Total, haben schon vor Jahren Bohrlizenzen erworben. Das schlechte Image wird in Marokko vor diesem Hintergrund in Kauf genommen. An Umsätzen oder wenigstens Arbeitsplätzen werden die Sahrauis selten beteiligt, sie kommen marokkanischen Siedlern zugute.

Eine Mauer quer durch die Wüste

Um die Pfründe zu schützen, hat Marokko seit Anfang der 1980er Jahre an einem drei Meter hohen Sandwall ("Berm") quer durch die Wüste gebaut. Er trennt den marokkanisch besetzten und verwalteten Teil der Westsahara von der "Freien Zone", die von der Befreiungsbewegung Polisario kontrolliert wird. Sie erstreckt sich vom Dreiländereck Marokko, Algerien und Mauretanien im Norden über eine Strecke von gut 2.500 Kilometern bis ans Südende der Westsahara. Der Sandwall ist vollständig mit Soldaten bemannt und zudem durch Landminen gesichert.

Die Sahrauis nennen ihn "Al-Jidar", die Mauer, und auch aus diesem Grunde ist er schon oft mit der israelischen Sperranlage oder der Berliner Mauer verglichen worden. Er macht es den in getrennten Gebieten lebenden Familien unmöglich, ihre Angehörigen im jeweils anderen Teil zu sehen. Und das betrifft fast alle Sahrauis, denn in der Zeit der bewaffneten Auseinandersetzung mit Marokko von 1975 bis 1991 ist so gut wie jede Familie auseinandergerissen worden. In das kollektive Gedächtnis der Sahrauis sind so auch Geschichten von verlorenen Gliedmaßen und Minentoten eingegangen.

In der "Freien Zone" haben sich die Vertriebenen seit Mitte der 1970er Jahre in Flüchtlingslagern rund um Tindouf am westlichsten Zipfel Algeriens angesiedelt. Die Flüchtlingsorganisation UNHCR geht von knapp 120.000 heute dort lebenden Flüchtlingen aus, die algerische Regierung schätzt ihre Zahl aber auf weit über 150.000. Mehrere Generationen kennen demnach keine andere Heimat als die Lager. Immerhin erinnern die Namen der Zelt- und Hüttenstädte noch an die Orte am Atlantik, aus denen Eltern und Großeltern einst vertrieben wurden: Laayoune, Smara, Ausert, Dakhla.

Spielball der Mächtigen

Auf ihren Schultern wird das Gerangel der mächtigen Staaten um Geld, Einfluss und politische Interessen ausgetragen. Die USA beispielsweise haben sich lange Zeit von der Rhetorik Marokkos beeindrucken lassen, wonach die Annexion der Westsahara und die Errichtung eines Sandwalls den Interessen der Vereinigten Staaten diene: während des Kalten Kriegs zunächst im Kampf gegen den Kommunismus (Polisario-Rebellen), heute im Kampf gegen den Terrorismus (Polisario-Rebellen).

Karte Westsaharas und der angrenzenden Maghrebstaaten; Foto: DW
Ein nicht endender Konflikt: Die Westsahara wurde 1975 von Marokko besetzt, als die spanische Kolonialherrschaft dort zu Ende ging. Die Befreiungsbewegung Polisario wollte eine Unabhängigkeit von Marokko erreichen. Erst 1991 wurde ein Waffenstillstand geschlossen. Bis heute lebt ein großer Teil der Sahrauis in Flüchtlingslagern in Algerien. Ein Termin für das seit langem geforderte Referendum über die Zukunft der Region steht noch immer nicht fest.

Entsprechend unvorbereitet traf Marokko im April 2013 die Forderung der Obama-Regierung im UN-Sicherheitsrat nach einer Resolution, nach der im Rahmen des MINURSO-Mandats endlich auch über die Einhaltung von Menschenrechten gewacht werden soll.

Angesichts der Meldungen von Foltergefängnissen und Internierungslagern scheint dies bitter nötig. Marokko antwortete mit dem Aussetzen der gemeinsamen Truppenübungen, die USA zogen ihren Vorschlag zurück und so bleibt MINURSO die einzige Friedensmission der UN ohne die Menschenrechtsklausel.

Kein Referendum in Sicht

Auch das Referendum, bei dem die Bewohner der Westsahara über ihre künftige Staatsform abstimmen sollen – zusammen mit der Repatriierung der Vertriebenen der eigentliche Zweck des Mandats –, ist bisher nicht zustande gekommen. Es scheitert an Diskussionen über Territorialgrenzen und darüber, wer abstimmungsberechtigt sein soll: nur Sahrauis oder auch marokkanische Siedler, die eine zahlenmäßige Mehrheit anstreben?

Die von Algerien gegen Marokko unterstützte Führungselite der Polisario bildet keine Ausnahme bei der Durchsetzung persönlicher Machtinteressen. Sie muss sich Kritik aus den eigenen Reihen gefallen lassen, bei ihr handele es sich inzwischen um eine in die Jahre gekommene Rebellentruppe, die sich in der Diaspora allzu bequem eingerichtet habe und gar nicht mehr an einer Lösung des Konflikts interessiert sei.

Widerstand formiert sich vor allem unter der jungen Generation der Sahrauis – am prominentesten in der oppositionellen "Jugendbewegung für den Wandel" –, die der alten Garde vorwirft, sie orientiere sich zu sehr an Algerien und nehme Korruption, Machterhalt und Postengeschachere billigend in Kauf.

Marokko fürchtet um sein Einflussgebiet

Ein Zeichen der Hoffnung auf Veränderung zeichnete sich im April 2014 ab. Kurz vor Verabschiedung der neuen MINURSO-Resolution erklärte Frankreich, sich bei der Menschenrechtsklausel enthalten zu wollen. Obwohl dies der traditionellen Haltung Frankreichs seit 1980 entspricht, wertete Marokko die Entscheidung als politischen Affront und ließ diplomatische Konsequenzen folgen.

Die marokkanische Nervosität lässt darauf schließen, dass man mit Umbrüchen rechnet. Die Kräfteverhältnisse in der Region haben sich geändert durch die aktuellen politischen Prozesse – die Demokratisierung Tunesiens, die äußerst fragile Stabilität in Algerien, den drohenden Bürgerkrieg in Libyen, das Aufbegehren der Minderheiten. Dies könnte auch zu einer Neuverhandlung des Westsaharakonflikts führen. Eine unabhängige Republik hingegen scheint in weite Ferne gerückt zu sein, solange sich alle einflussreichen Akteure in dem Konflikt mit einem Patt arrangieren. Die Leidtragenden bleiben die Sahrauis.

Susanne Kaiser

© Qantara.de 2014

Redaktion: Arian Fariborz/Qantara.de

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Leserkommentare zum Artikel: Fluch der Ressourcen

Ich habe kaum einen inkompetenten, sogar mit falschen Informationen verfassten Artikel wie der hier gelesen. Frau Kaiser ist gut beraten sich von den Demagogen der algerischen Informationsministerium fern zuhalten wenn sie bei ihren journalistischen Tätigkeiten ernstgenommen werden möchte. Denn das was sie hier angeboten wird kann man nur bei den Medien der algerischen Junta und deren Handlanger Polisario heute noch finden (um gegen das Königreich Marokko eine alte und abscheuliche Propaganda des Kalten Krieges zu verbreiten). Um eine vermeintliche Selbstbestimmung von "Völkern" geht's hier nicht. Schade nur, dass solche Meinungen jetzt hier in Qantara zu lesen sind. Journalistische Qualität sieht anders aus.

Tobias Schall24.08.2014 | 23:44 Uhr

An dieser Stelle seien auf die durchaus beträchtlichen Summen zu verweisen, die das Königreich in die Hand nimmt, um das Wohlwollen der Sahraouischen Bevölkerung zu erkaufen. Dabei wird jedem Sahraoui, ähnlich wie in Deutschland, bei Mittellosigkeit eine Art Sozialhilfe gewährt. Auch die Subventionen im Agrarbereich für die heimische Bevölkerung sind beträchtlich. Im restlichen Marokko wären das paradiesische Zustände!

Außerdem ist es Falsch zu behaupten, dass den Flüchtlingen die Einreise in Westsahara nicht gewährt wird.

Alles in allem sehr einseitig verfasster Artikel!

Platon04.09.2014 | 09:34 Uhr

Es gab noch nie ein sahara statt und das ist gut so es war immer marokko sogar mauritanien war marokkanesches staatsgebiet

hayi21.09.2014 | 19:12 Uhr

Es ist ziemlich unerträglich wie manche selbsternannte Journalisten, Menschenrechtsaktivisten - oder was immer sie sind - die Fakten umdrehen und mit der Wahrheit so der maßen selektiv umgehen. Diese Gerede über die Westsahara ist einfach eine Illusion. Es gibt keinen Staat mit diesem Namen und wird es auch Gott sei Dank nicht geben...
Es gibt eine kommunistische separatistische Bewegung Namens Polisario (mit Sitz in Tinduf/Algerien), die mit sehr zweifelhaften Methoden für ihre politische Sache in den 80er Jahren kämpfte. Dazu gehörten Entführungen von marokkanischen Zivilisten und deren Kinder, Geiselnahme von marokkanischen Staatsbediensteten die im Süden Ihre Pflichten nachgingen, und Morden an Soldaten, Polizisten und Sanitäter...Aber zu dem Polisario-Terrorismus verliert, die Autorin Frau Kaiser, und Ihren Psydo-Menschenrechtsaktivisten kein einziges Wort.
Die Polisario genießt nicht um sonst einen sehr zweifelhaften Ruf in den demokratischen Ländern, jede Demokrat sollte eigentlich von Polisario distanzieren... Die Polisario ist keine Freiheitsbewegung, sondern lediglich ein Instrument der sozialistischen algerischen Republik, und früher auch, des verhassten lybischen Diktators Gaddafi um gegen das traditionsreiche gemäßigte Königreiche Marokko ein dummes Spiel bei dem um die Führung in Nordafrika geht...mehr nicht! Soll das Königreich Marokko, übrigens die einzige Demokratie neben Israel im Nahen Osten, auf solche antidemokratischen und menschenverachtenden Elemente einlassen? um Gotteswillen!

K. Alriffi14.10.2014 | 15:30 Uhr

Ihr Kommentar zeugt aber nicht gerade weniger von Einseitigkeit und glühender Verehrung für die marokkanische Monarchie. Die Polisario als Kommunisten zu denunzieren ist schon ein starkes Stück! Natürlich hatte Marokko nie ein Interesse an den reichen Fischbeständen an der Küste und den immensen Phosphatbeständen, Interesse an der Westsahara hat es nie gegeben...und natürlich gab es auch nie einen "grünen Marsch" zur Zwangsassimilierung der Sahrauis durch Marokko...! Dann träumen Sie mal weiter und wiegen sich in Glorifizierungen für Mohammed VI. und Träumereien vom "großmarokkanischen Reich arabischer Nation" ...

Akram C.15.10.2014 | 10:17 Uhr

Geehrter Herr Akram C.

Sie warfen mir die Einseitigkeit bei meinem Kommentar vor, das ist ihre Meinung! Wir leben, Gott sei Dank, in einem freien Land.
Dennoch hätte ich gerne ein paar Argumente, die Ihre Thesen untermauern gehört: Wenn Sie behaupten, dass die paramilitärische Polisario nicht kommunistisch ist, dann entweder haben Sie keine Ahnung wovon Sie sprechen, oder Sie haben das Gründungmanifest dieser Organisation nie gesehen. Ich rate Sie das Dokument zu lesen... Es ist keine Meinungsäußerung zu sagen: Die Polisario ist eine kommunistische Organisation. Sie selbst bezeichnet sich als Kommunistisch in ihrer Gründungsmaifest.

Das südmarokkanische Gebiet auf dem Die separatistische Polisario Anspruch erhebt wurde vom Internationalen Gerichtshof in Den Haag 1974 als marokkanisches Territorium zugeordnet. Es reicht im Archiv des Internationalen Gericht in Den Haag einen Blick zu werfen um dies festzustellen. Dies ist ebenso keine Meinungsäußerung, sondern ein Fakt.

Es gibt kein Phosphat in der marokkanischen Sahara. Phosphat gibt es bei einer Stadt Namens Kheribga (die Stadt ist Mitten in Marokko unweit von Marrakesch). Sie würden eindeutig Ihr Unwissen über das Land und dessen wirtschaftlichen Verhältnissen wenn Sie das Gegenteil behaupten würden...

So! und jetzt bitte was sagen Sie als Demokrat (Ich gehe mal einfach davon aus, dass Sie ein sind) zu den Umständen in Tinduf (Ein von Polisario-Terroristen und algerischer Armee kontrolliertes Flüchtlingslager)? Wo die armen Flüchtlinge von UNHCR nicht mal gezählt und identifiziert werden dürfen und dies seit 1976!!!!! Was sagen Sie bitte zu den Morden an marokkanischen Zivilisten, Polizisten und Streitkräften während der achtziger? Die Entführung von Kindern nach Kuba um "kommunistisch und revolutionär" (so hieß es buchstäblich damals) erzogen zu werden? Ist das nicht Terrorismus? Sind diese Handlungen keine Menschenrechtsverletzungen? Was sagen Sie zu der Rolle der algerischen Republik und Ihr Militär bei der Gründung der Polisario und Ihre Unterstützung bis heute?
Dass Sie auf diese Fragen nie eingehen und sich nie die Mühe geben sie zu beantworten und nach Fakten zu recherchieren diskreditiert Sie. Was Sie hier, auch Frau Kaiser und manche Journalisten die aus Algerien schreiben, die ganze Zeit treiben ist nur Hass und Stimmungsmacherei gegen das Königreich Marokko und seine junge Demokratie, mehr nicht.

PS.: Ich muss Sätze "wie Glorifizierungen für Mohammed VI." und "Träumereien vom "großmarokkanischen Reich arabischer Nation" nicht kommentieren oder? Sie müssen doch einsehen, dass Sie hier nur Polemik machen und alles andere als sachlich sind ....

K. Alriffi15.10.2014 | 15:55 Uhr

Und was ist denn nun mit dem "Grünen Marsch", des völkerrechtswidrigen Anspruchs Hassan II. gewesen? Oder hat der Ihrer Ansicht etwa nicht stattgefunden? Und wozu brauchen wir eigentlich ein UN-Mandat, wenn die Westsahara selbstverständlich Teil Marokkos ist, wie Sie es gerne hätten? Bezüglich der Phosphat-Ressourcen (sowie auch des Erdöls): Haben Sie schon mal etwas von den Minen in Bou Craa gehört? Wenn nicht, dann informieren Sie sich bitte mal, weshalb diese Phosphat Minen wirtschaftlich nicht ganz unbedeutend sind für das Königshaus...

Akram C.16.10.2014 | 10:43 Uhr

geehrter Herr Akram,
Der Grüne Marsch war eine friedliche Demonstration im Jahre 1975 gegen die spanische Besatzung, daran nahmen nur marokkanische Zivilisten teil, ausländische Diplomaten und Journalisten aus allen Herrenländer der Welt wurden auch als Beobachter eingeladen. Das Ziel des Grünen Marsches war die Befreiung des Süden Marokkos von der spanischen Kolonialmacht. Dies ist dokumentiert vor allem in den marokkanischen, spanischen und französischen Zeitungen.
Der Grüne Marsch ist kein völkerechtwidriges Verhalten gewesen:
Erstens weil es kein "Saharavolk" gab und gibt, sondern lediglich das marokkanische Volk das gegen die spanische Besatzung dort kämpfte. In diesem Zusammenhang ist Polisario keine Vertreter des sogenannten Saharavolks, sonder eine separatistische marokkanische Organisation, die aus algerischem Territorium agiert.
Zweitens der Grüne Marsch ist sicherlich kein völkerrechtswidriges Verhalten war weil es bereits ein Urteil von Internationalem Gerichtshof in den Haag gab das bereits 1974 die Sahara als marokkanisch zugeordnet hatte. Sie können doch diese Tatsachen nicht leugnen!!
Zum Thema Ressourcen. Ich meine es wäre sicherlich schön wenn das Königreich Marokko Erdöl-Gas oder Phosphat in seinem Südlichen Gebiet entdecken würde. Aber es gibt dort nun mal nichts von diesen Ressourcen. Bou craa als Mine ist vollkommen unbedeutend und verfügt wenn dann über sehr wenige Phosphatvorräte. Die wichtigen Minen sind im Norden Marokko.
Ich fordere Sie bitte nochmals zu den Menschenrechtverletzungen die tagtäglich von den Terroristen der Polisario und ihren algerischen verbündeten begangen werden Stellung zu beziehen. Es kann doch nicht sein, dass sie an die Rechtmäßigkeit des Grünen Marsches zweifeln - die de facto vollkommen in Ordnung war - aber wegschauen wenn es um fatales menschenverachtendes Verhalten geht?

K. Alriffi16.10.2014 | 13:48 Uhr

Arbeiten Sie zufällig für das marokkanische Informationsministerium oder die Presse- und Öffentlichkeitsabteilung des Königshauses? Das ließe die offensichtliche Leugnung geläufiger historischer Fakten erklären.

Akram C.16.10.2014 | 15:57 Uhr

Geehrter Herr Akram,
Nur weil ich Ihre Ansicht nicht teile heißt schon längst nicht dass ich Mitarbeiter des Königshauses bin - obwohl es mir eine Ehre ist seine Majestät helfen zu dürfen -. Ihr Problem ist einfach, dass Sie nicht wahrhaben wollen bzw. können, dass das Königreich Marokko seine Aufgaben politisch, wirtschaftlich und sozial besser macht als Ihr geliebtes sozialistisches Algerien. Damit aber müssen sie sich abfinden...Das ist ein algerisches Problem das man seit langem beobachten kann.
Wie Sie sehen, ich gebe mir hier die Mühe Ihre Schreiberei ernst zu nehmen (was eigentlich verdammt schwierig ist); was sind aber dann bitteschön die Fakten die ich geleugnet habe?! Ich bin doch auf Ihren Argumenten (wenn Man sie so bezeichnen kann, denn die sind eigentlich nur verzerrte Halbwahrheiten) eingegangen und habe Ihnen erklärt, dass was Sie hier behaupten schlechthin falsch und propagandamäßig ist. Übrigens Sie sind auf keine einzige Frage von den Fragen die Ich Ihnen gestellt habe eingegangen. Warum? Wieso?
Sehen Sie bitte von diesem billigen Marokko-Bashing ab. Algerien und seine Polisario-Terroristen haben längst verloren und dafür kann das marokkanische Könighaus und die demokratisch gewählte marokkanische Regierung nichts. Sie verloren weil: 1) Sie unrecht hatten und immer noch haben! 2) Weil es nie ein Westsahara in der Geschichte gab und geben wird! und 3) weil die politische Führungsriege im algerischen Militärdiktatur ein Problem mit einem erfolgreichem Modell, dargestellt im Königreich Marokko, hat.
Auf gut deutsch: Die algerischen Generäle leiden unter Größenwahn à la russischen Putin verursacht durch politische Minderwertigkeitskomplexe. Ich hoffe sehr ich habe Sie nicht so sehr geärgert, aber das ist nun mal die Wahrheit. Ihnen einen schönen Abend noch Herr Akram.

K. Alriffi16.10.2014 | 23:08 Uhr

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