Sufis, Scheichs und Scharlatane

Der Sufismus hat in Ägypten eine jahrhundertelange Tradition. Nun fördert die Regierung die Mystiker, um den Islamismus zu schwächen. Manche fürchten, dass die Essenz der Strömung darüber verlorengeht - aber der Sufi-Trend bringt auch noch andere merkwürdige Phänomene hervor. Von Christian Meier aus Kairo

Von Christian Meier

Wenn er auf der Bühne stand und den Dhikr vollzog, erzählt Essam Abdou, dann sei es gewesen, als ob er fliege. Dann spürte er die Energie seiner Bandkollegen auf ihn übergreifen, die sich zusammen mit ihm dem Sufi-Ritual hingaben, den Namen Gottes rhythmisch auszusprechen, immer schneller, immer lauter, bis zur Ekstase. Alles Negative wich dann von ihm. Es war wie eine Meditation, sagt Abdou und verbessert sich sogleich: Nein, es war besser als das. Du gehst an die Extreme mit deiner Stimme - und mit deiner Seele.

Dabei war Essam Abdou selbst nicht einmal ein Sufi, ein Anhänger der mystischen Strömung des Islams. Und er ist es auch heute nicht. Vor einem Jahr hat der inzwischen 34 Jahre alte Ägypter die Sufi-Band "Al Hadra", die er mitgegründet und in der er gesungen hatte, sogar verlassen. Nicht im Guten.

Um die Gründe dafür zu verstehen, muss man etwas mehr wissen über den Sufismus - und über Ägypten heute, fünf Jahre nach dem Ende der Herrschaft der islamistischen Muslimbrüder und der Machtübernahme durch Abdel Fattah al-Sisi, den Präsidenten, der im Frühjahr für eine zweite Amtszeit gewählt wurde.

Von der "Sisi-Mania" bis zur offenen Ablehnung

Als Sisi den damaligen Präsidenten Mohamed Mursi am 3. Juli 2013 abgesetzt hatte, schien der Personenkult um den neuen starken Mann ins Unermessliche zu wachsen. So groß waren die Wunden der Revolution und des anschließenden verworrenen Kampfes zwischen den Islamisten, den säkularen Revolutionären und den Anhängern des alten Regimes, so groß die Sehnsucht nach Ruhe und Ordnung, dass viele Ägypter glücklich darüber waren, wieder einen Militär am Ruder zu sehen. Das Schlagwort der "Sisi-Mania" machte die Runde, es gab Devotionalien bis hin zu Schokolade und Unterwäsche, und Politiker und einfache Bürger überboten sich in Ehrbezeugungen.

Schoko-Pralinen mit Al-Sisi-Konterfei in einer Konditorei in Garden City, Kairo; Foto: picture alliance/dpa/Sebastian Backhaus
Feinste Pralinen mit freundlichen Grüßen vom Diktator: Als Sisi den damaligen Präsidenten Mohamed Mursi abgesetzt hatte, schien der Personenkult um den neuen starken Mann ins Unermessliche zu wachsen. So groß waren die Wunden der Revolution, so groß die Sehnsucht nach Ruhe und Ordnung, dass viele Ägypter glücklich darüber waren, wieder einen Militär am Ruder zu sehen.

Und heute? "Unter Mubarak war alles besser", sagen manche Ägypter, wenn sie auf den erbarmungswürdigen Zustand der Wirtschaft angesprochen werden. Oder: "Sisi, geh weg!" - ein Hashtag, der so lautete, machte kürzlich wieder die Runde im Internet. Sisi war so getroffen, dass er bei einer Rede sogar dazu Stellung nahm und sich darüber beklagte, dass sein Einsatz für das Land nicht gewürdigt werde. Vor allem in westlich orientierten Kreisen macht man sich offen über den Präsidenten lustig.

Aber natürlich waren die 97 Prozent Zustimmung, die Sisi im März bei der - stark gelenkten - Wiederwahl erhielt, kein komplett erfundenes Ergebnis. Und zum anderen: In den Spott mischt sich Furcht. Kurz nach der Machtübernahme hat das Regime begonnen, systematisch den Raum für die Opposition und für die Zivilgesellschaft zu beschränken, der sich während der Arabellion 2011 geradezu explosionsartig vergrößert hatte.

Alles unter Kontrolle

Die jüngste Maßnahme ist ein neues Mediengesetz. Wenn der Präsident es unterzeichnet hat, steht die Verbreitung von "Fake News" unter Strafe, wobei alle Internetseiten, Blogs und Konten in den sozialen Netzwerken, die mehr als 5.000 Abonnenten haben, als Medien gelten. Ohnehin ist Ägypten nach Aussage der Organisation "Reporter ohne Grenzen" derzeit "eines der größten Gefängnisse für Journalisten auf der Welt".

Der übrigen Zivilgesellschaft ergeht es nicht viel besser. Nichtregierungsorganisationen können, seit es ein neues Gesetz zur Regelung ihrer Arbeit gibt, in Ägypten nur noch sehr eingeschränkt agieren. Und wer erwartet hatte, dass sich nach Sisis Wiederwahl wieder etwas Freiraum öffnen würde, wurde eines Besseren belehrt: Mehrere Oppositionelle wurden in den vergangenen Monaten verhaftet und angeklagt.

Einer, der 2011 auf dem Tahrir-Platz eine wichtige Rolle gespielt hat, sagt: "Praktisch alle, die damals zusammen mit mir dort waren, sind heute entweder tot, im Gefängnis oder haben das Land verlassen." Er selbst entkam nur knapp einer Verurteilung - und hält sich seither bedeckt. Wie die meisten.

Die Revolution, für die sie gekämpft hatten, endete endgültig vor fünf Jahren, am 14. August 2013, als Sicherheitskräfte auf zwei Plätzen in Kairo in einem Blutbad mehr als 800 Anhänger der Muslimbrüder töteten. Auch wenn die liberalen Revolutionäre und die Islamisten Gegner waren - nach diesem Tag war klar, dass das Regime keine Infragestellung seiner Herrschaft mehr dulden würde.

Die heterogene islamistische Opposition

Inhaftierter ägyptischer Ex-Präsident Mohamed Mursi; Foto: picture-alliance/dpa/M. Hossam
Ägyptens Ex-Präsident hinter Gittern: Im Juli 2013 wurde Mohamed Mursi nach Massenprotesten gegen seine Herrschaft vom Militär unter dem jetzigen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi gestürzt. Wochenlange Massenproteste der Muslimbrüder führten zu dem blutigsten Tag in der jüngeren Geschichte Ägyptens: Beim gewaltsamen Sturm der Protestcamps durch die Sicherheitskräfte starben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zufolge mindestens 817 Menschen. Die autoritäre Nachfolgeregierung Al-Sisis verfolgt die Muslimbrüder als Terroristen.

Die Regierung in Kairo stellt naturgemäß andere Aspekte in den Vordergrund. Nach wie vor steckt Ägypten in einem schweren Kampf gegen islamistische Terroristen. Das Regime tendiert dazu, alle in einen Topf zu werfen - die zur Terrororganisation erklärte Muslimbruderschaft und die Dschihadisten vom "Islamischen Staat" (IS) und anderen Organisationen, die den Sicherheitskräften seit Jahren auf der Sinai-Halbinsel zusetzen.

Das islamistische Spektrum ist aber breit und heterogen, es umfasst neben den genannten Gruppen beispielsweise auch nicht-dschihadistische Salafisten, die sich zum Teil mit dem Regime arrangiert haben. Ihr Einfluss und jener der geächteten Muslimbrüder ist zurückgegangen, aber nicht völlig verschwunden - die ägyptische Gesellschaft ist tief geprägt vom Islamismus, das Land war die Geburtsstätte dieser Ideologie. Für das Regime bleibt damit eine Bedrohung bestehen, sosehr man den politischen Islamismus auch in den Untergrund drängt.

Und wo in diesem Bild sind die Sufis? Sufis sind, wenn man den Einschätzungen ägyptischer Beobachter und Experten Glauben schenkt, die Lösung. "Der Plan lautet Sufismus, ich habe das mit eigenen Augen gesehen", sagt Abdou, der frühere Sufi-Sänger. Er ist nicht der Einzige, der eine neue Wertschätzung des mystischen Islams von Seiten des ägyptischen Regimes wahrnimmt.

Sufismus im Aufwind

Es sei schwierig, das auf konkrete Einzelereignisse zu beziehen, aber übereinstimmend berichten Gesprächspartner, dass die öffentliche Sichtbarkeit des Sufismus gefördert werde, etwa durch mehr Sendezeit im Fernsehen. In den vergangenen Jahren wurden auch mehrere neue Bruderschaften zugelassen, darunter im Frühjahr dieses Jahres eine unter der Führung des früheren ägyptischen Großmuftis Ali Gomaa.

Und es ist offenkundig, dass der Aufschwung des Sufismus in der Bevölkerung auf Widerhall stößt. Essam Abdous vor zweieinhalb Jahren gegründete Band trat anfangs vor kleinem Publikum auf, "wir waren arme Künstler ohne irgendwelche Unterstützung", sagt er. Die Auftrittsorte wurden immer größer, bis die Gruppe irgendwann für das Kairoer Opernhaus gebucht wurde.

Junge Sufis feiern den Geburtstag von Imam Al Hussain in Saida Zeinab, Kairo; Foto: DW/Hasseinan Hamady
"Sie wollen Sufis statt IS": Vor allem viele junge Ägypter interessieren sich auf einmal für die Mystik. Und es ist offenkundig, dass der Aufschwung des Sufismus in der Bevölkerung auf immer größeren Widerhall stößt.

"Das war wie im Traum", erinnert Abdou sich. Er und die übrigen 15 Bandmitglieder standen dort vor mehr als tausend Menschen auf der Bühne und vollführten ihre religiösen Gesangsrituale. Für einen Zufall hält er die rasante Karriere von "Al Hadra" nicht. Er glaubt, dass die Band zum einen den Nerv der Zeit traf. Und zum anderen, dass sie vom Staat unterstützt wurde. "Sie wollen Sufis statt IS", sagt er.

Vor allem viele junge Ägypter interessieren sich auf einmal für die Mystik. Leute wie Abdullah El Agamawy, ein 23 Jahre alter Kairoer, der seit einem Jahr Mitglied der Burhaniya-Sufis im Stadtteil Mohandessin ist. Er sei eher aus Neugierde hingegangen, nachdem eine Freundin ihn gefragt habe, berichtet El Agamawy; dann habe er aber eine "Verbindung" gespürt.

Eine Botschaft von "Liebe und Frieden"

Beim traditionell gelehrten Islam gehe es immer nur darum, was man tun und lassen müsse, um in den Himmel und nicht in die Hölle zu kommen, sagt der Grafikdesigner. Der sufische Islam dagegen vermittle eine Botschaft von "Liebe und Frieden".

Sufis stehen für das mystische, spirituelle, friedfertige Gesicht des Islams, der so oft mit Gewalt und Buchstabengläubigkeit assoziiert wird. Touristen kennen die tanzenden Derwische, die in der islamischen Altstadt Kairos auftreten, oder die Schriften Rumis, die sich zu Bestsellern entwickelt haben. Aber der Sufismus ist vielfältig; die Orientalistin Annemarie Schimmel schrieb, sein Raum reiche "von höchsten metaphysischen Spekulationen bis in die Welt der einfachen Dorfbewohner fernab der theologisch gelehrten Welt". Auch in Ägypten ist der Sufismus eng mit der lokalen Kultur verwoben, für viele Menschen ist er ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Aber zumindest was das offizielle Gesicht des Islams in dem Land angeht, stand der Sufismus bis vor kurzem eher am Rande.

Dabei erstrecken sich die Sufi-Orden über das ganze Land. Bis zu 15 Millionen der rund 100 Millionen Ägypter, so lauten manche Schätzungen, sind Mitglieder in den Gemeinschaften, die auf Arabisch "tariqa" heißen - nach dem spirituellen "Weg" zu Gott, den ihre Anhänger beschreiten. Sie treffen sich zu meist wöchentlichen Sitzungen mit ihrem Scheich, der "hadra" genannt wird, und einmal im Jahr feiern sie ein großes "maulid", ein mehrtägiges religiöses Fest aus Anlass des Geburtstags ihres Ordensheiligen.

In Ägypten gebe es im Jahr etwa 3.000 Maulids, berichtete die BBC im Jahr 2016. Sie ziehen Millionen Besucher an, denn sie stehen ebenso sehr für Spiritualität wie für Spektakel: Maulids sind halb Pilgerfahrt und halb Jahrmarkt.

Handkuss für den "Scheich des Platzes"

Der Sufi-Heilige, dessen in diesen Tagen in dem Kairoer Stadtteil El Marg gedacht wird, hieß Scheich Muslah al Salama. Laut der Aufschrift auf dem kleinen Mausoleum starb er im Jahr 1335 nach der Hidschra, was den Jahren 1916/1917 entspricht. Die dazugehörige Moschee liegt am Ende einer dunklen, sandigen Seitenstraße des ärmlichen Viertels, hinter einem Friedhof, der von drei Seiten von Wohnhäusern eingezwängt ist.

Das mit Glühbirnen behängte Minarett der Moschee sendet farbige Signale in die brütend heiße Nacht. Im Hof herrscht buntes Treiben: Familien flanieren an Ständen vorbei, an denen Spielzeug und Heilmittel aller Art angeboten werden. Alte Scheichs in blütenweißen Gewändern haben es sich auf Bänken bequem gemacht, während die Jüngeren sich zum Dhikr zusammenfinden. Lärmend dringen die Gesänge und Gebete aus den Lautsprechern. Der Tee ist heiß, süß und schmeckt nach Zimt.

Die lokale Sufi-Gemeinschaft, die den Hof und die Moschee betreibt, gehört der großen Ordensfamilie der Rifais an. Ihre Mitglieder hier sind leicht erkennbar: Zu ihren weißen oder dunklen Gewändern tragen sie knallgelbe Gebetskäppchen oder Schals. Auf einer Bank sitzt Scheich Kamal, das lokale Oberhaupt der Gemeinschaft. Männer begrüßen den 74 Jahre alten "Scheich des Platzes" mit Handkuss. Scheich Kamal erklärt, warum die Rifais in El Marg, anders als in dem Orden üblich, nicht Schwarzweiß tragen.

Die Familie von Scheich Muslah al Salama führe ihre Linie bis zu einigen Gefährten des Propheten Mohammed zurück, die in seiner Armee gekämpft hätten. Die Bannerfarbe ihrer Einheit sei Gelb gewesen. Als die Familie in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts dem Rifai-Orden beitrat, so Scheich Kamal, habe sie ausgehandelt, das Gelb behalten zu dürfen.

Etwa eine halbe Million Besucher, so heißt es, kommt an den Haupttagen des knapp zwei Wochen dauernden Maulids hierher. Sie kommen aus ganz Ägypten, daher muss die Ordensgemeinschaft für Verpflegung und Schlafmöglichkeiten sorgen – Letztere bestehen aus Matratzen und Decken in großen Zelten, die auf dem Gelände aufgebaut werden. Scheich Kamal weist auf einen sehr alten Mann in grauem Gewand, der am Stock geht. Er ist der Vertreter des Obersten Sufi-Rates Ägyptens und damit beauftragt, die Festivität zu beaufsichtigen. Entdeckt er Grenzüberschreitungen, die den vom Rat erlassenen Regeln des Sufismus zuwiderlaufen, etwa Gewalt, Beleidigungen oder unzulässige Vermischung der Geschlechter, so kann er Sanktionen verhängen. Der Oberste Sufi-Rat verfügt über viel Macht, nicht alle sind darüber glücklich.

Scheich Mustafa beispielsweise. Der 47 Jahre alte Rifai hat sich eingehend mit dem Sufismus auseinandergesetzt. Was er als „Institutionalisierung“ der Bewegung durch den Staat bezeichnet, sieht er kritisch: „Im Sufismus geht um die Verehrung Gottes – das lässt sich nicht menschlichem Gesetz unterstellen.“ Scheich Mustafa lehnt es beispielsweise ab, dass der Rat das Recht hat, einzelne Sufis bei schwerwiegenden Fehltritten zu exkommunizieren. „Wenn jemand etwas Falsches tut, sollte man sein Verhalten ändern, aber ihn nicht hinausschmeißen.“ Ein anderer Punkt ist die Auswahl der Ordensoberhäupter: Das Amt gehe laut Gesetz vom Vater auf den Sohn über. „Ich finde das falsch. Früher war das Kriterium, welcher der Anhänger sich als am würdigsten erwies, wer die Fähigkeiten besaß, die Leute zu führen und ihnen zu helfen“, sagt Scheich Mustafa.

Tolerante Islam der Mitte

Der große, hagere Mann, der ein schlichtes weißes Gewand trägt, kommt seit seiner Kindheit in diese Moschee. Er lässt sich in einer Ecke des verwinkelten Hofes nieder, wo es Tee und Wasserpfeife gibt. Es riecht angenehm nach der Kohle, leise weht die Musik durch die Nacht herüber, alles wird träge, nur eine kleine Ameise irrt auf dem Teppich herum. Hinter den Männern an der Wand hängen in einer Reihe Porträts der Ordensoberhäupter – und daneben ein großes Bild von Präsident Sisi. Auch Scheich Mustafa sieht einen Trend: Es gebe den Versuch des Staates, den Sufismus zu stärken. Warum? „Weil der Staat weiß, dass der Sufismus das sein wird, was dem Terrorismus entgegensteht – und zwar nicht mit Gewalt, sondern aufgrund der Mentalität der Leute.“ Der Sufismus sei der tolerante Islam der Mitte – wenn die Regierung das stärke, werde es das Ende von Gewalt und Extremismus bedeuten. „Die ganze Welt“, so Scheich Mustafa, „blickt doch gerade auf den Kampf gegen den Terrorismus und ist auf der Suche nach einem toleranten Islam.“

Sufis seien Pazifisten, sagt Scheich Mustafa. Und sie seien unpolitisch. Nur wenn die Identität des Staates in Gefahr sei, erläutert er, würden sich die Sufis als organisierte Gruppen politisch betätigen. Das sei zuletzt zweimal der Fall gewesen. Am 25.Januar 2011 – dem Beginn der Arabellion in Ägypten – sei er einer der Ersten gewesen, die die Sufi-Jugend dazu aufgerufen hätten, sich den Protesten auf dem Tahrir-Platz anzuschließen. Sie seien auf dem Platz geblieben, bis die Muslimbrüder die Macht übernahmen. „Aber als wir sahen, dass sie das Land in eine falsche Richtung bewegten, haben wir die Proteste wiederaufgenommen.“

Die Haltung, nur in Ausnahmefällen politisch aktiv zu werden, macht die Sufi-Orden in den Augen des ägyptischen Staates zu einem attraktiven Partner im Bemühen, die von der Macht vertriebenen Islamisten nicht wieder erstarken zu lassen. Dazu beschreitet das Regime verschiedene Wege. So traf Präsident Sisi sich am vorvergangenen Dienstag mit Ministerpräsident Mustafa Madbouly und Mohamed Mokhtar Gomaa, dem Minister für religiöse Stiftungen. Thema sei die Verstärkung des Kampfes gegen extremistische religiöse Ideologien gewesen, berichtete die Zeitung „Al Ahram“. Unter anderem solle die „korrekte Interpretation“ des Islams und seiner Prinzipien der Toleranz gefördert werden. Extremistische Ideologien gehörten nicht zum Islam, zitierte die Zeitung Sisi.

Insbesondere die Förderung des Sufismus trifft in der Bevölkerung auf fruchtbaren Boden. Dafür gibt es mehrere Gründe. Einen davon könnte man als „Lifestyle-Sufismus“ bezeichnen. Mohamed Farouk ist ein ägyptischer Islamforscher, der sich vor allem mit der Mystik beschäftigt. Der Privatgelehrte empfängt, in ein traditionelles Gewand gekleidet, in seiner Wohnung in einem Neubaugebiet außerhalb Kairos zum Gespräch. Farouk verweist auf das zunehmende Interesse an einem „New-Age-Spiritualismus“, der vor ein paar Jahren auch Ägypten erreicht habe. Meist beziehen sich diese Bewegungen auf Traditionen aus Süd- und Ostasien; gerade in einem arabischen Land habe es aber nahegelegen, irgendwann auch in der eigenen Kultur nach Inspiration zu suchen, erläutert Farouk. Tatsächlich ist es nicht schwer, in Kairo Personen zu finden, die Yoga, Meditation und ähnliches mit Sufismus verbinden. Eine Gesprächspartnerin berichtet von ihrer spirituellen Reise, die mit dem Sufismus ihren Ausgang genommen habe. Heute führt sie Magnettherapien durch und produziert „Nano-Technologie-Medikamente“. Die promovierte Soziologin sagt kluge Dinge zur Geschichte und Gegenwart Ägyptens, nur um eine Minute später auf die neue Möbellinie „in Chakra-Farben“ hinzuweisen, die sie gerade entwickelt. Auf einem flachen Tisch, den sie als Prototyp hergestellt hat, ist eine Darstellung tanzender Sufis zu sehen. Eine andere Frau, die Sufi-Sängerin ist und angeblich traditionelle Zar-Heilungen durchführt, eine Art von Exorzismus, verlangt für ein Interview 1500 ägyptische Pfund.

„Die Sufis waren gegen die Revolution“

Neben dem kulturellen Interesse gibt es aber auch auf Seiten der Bevölkerung politische Gründe für den Trend zum Sufismus – und das hat mit der Tahrir-Revolution zu tun. Als deren Scheitern offenbar geworden sei, so sieht es der frühere Sufi-Sänger Essam Abdou, da seien viele junge Ägypter enttäuscht und frustriert gewesen. „Sie brauchten etwas Spirituelles, um ihnen wieder auf die Beine zu helfen.“ Der Staat, der für eine Erneuerung des religiösen Diskurses warb, habe die günstige Gelegenheit erkannt. Denn den Sufismus habe man nicht speziell „vermarkten“ müssen, er sei ja schon da gewesen, tief in der ägyptischen Kultur verwurzelt. Abdou sieht es überdies anders als Scheich Mustafa aus El Marg. „Die Sufis waren gegen die Revolution“, sagt er. „Sie halten immer zum Staat und zur Regierung.“ Abdou verweist auch darauf, dass zahlreiche ranghohe Mitglieder der Azhar-Moschee Sufis seien, so der gegenwärtige Großscheich. Er hält sogar den Präsidenten selbst für einen Sufi. „Sisi spricht im Fernsehen immer wie ein Sufi, oft redet er von Träumen, die er hatte, oder von geheimem Wissen, über das er verfüge.“

Das Verhältnis der Azhar – immer noch einer der einflussreichsten islamischen Institutionen auf der Welt – zum Sufismus ist komplex und widersprüchlich. Der Islamforscher Mohamed Farouk bestätigt, dass einige führende Mitglieder der Lehranstalt aus Sufi-Orden kommen. Gleichzeitig gebe es an der Azhar eine starke salafistische Strömung. Es gehört zu den Kernelementen des Salafismus, den Sufismus aufgrund von dessen Heiligenverehrung abzulehnen. In den Jahren 2011 und 2012 gab es Angriffe militanter Salafisten auf Sufi-Schreine in Ägypten. Und erst im vergangenen Herbst wurden auf dem Sinai 311 Menschen bei einem dschihadistischen Anschlag auf eine Sufi-Moschee getötet.

Warnung vor Einfluss von salafistischen Positionen

Essam Abdou glaubt, die Islamisten hätten die Azhar weitgehend unterwandert. So wie der Sänger der Ansicht ist, dass der moderne Salafismus die ägyptische Gesellschaft generell infiziert habe. Sogar seine eigene Band. Abdou war als einziges der Mitglieder von „Al Hadra“ kein Sufi gewesen, dass er mitmachte, habe „spirituelle, aber nicht religiöse“ Gründe gehabt. Anfangs hielt er seine Bandkollegen für „cool und tolerant“, bald hätten sie ihm jedoch ein anderes Gesicht gezeigt. „Sie waren extremistische Sufis.“ Bei einem Auftritt in der oberägyptischen Stadt Minya, wo viele Christen leben, hätten sie sich geweigert, in ein Restaurant zu gehen, das von einem Kopten betrieben wurde, und schlecht von Christen und Juden gesprochen. Als er dagegen die Stimme erhob, erzählt Abdou, „stimmten sie dafür, mich aus der Band zu werfen“. Seiner Faszination für die spirituellen Aspekte des Sufismus hat das keinen Abbruch getan. Aber die einst so große Toleranz des Sufismus sieht er gefährdet.

Der Islamforscher Mohamed Farouk hat eine andere Befürchtung: dass der gegenwärtige Sufi-Trend nur eine „Welle ist, die vorübergeht“. Dabei hätte der Sufismus das Potential, sowohl die spirituellen als auch die intellektuellen Traditionen des Islams wiederzubeleben. „Wir brauchen ein Fundament für eine Erneuerung des religiöses Diskurses“, sagt der Gelehrte und verweist auf die islamische Philosophie des Mittelalters. Im gleichen Atemzug wirft Farouk aber die Frage auf, ob die meisten Sufi-Orden mit dieser Aufgabe nicht überfordert wären. Denn sie würden oft nur die kulturellen Aspekte ihres Erbes pflegen, aber nicht das tiefere Wissen, das den Sufismus intellektuell kennzeichnet.

Auch deswegen hält auch Farouk es für denkbar, dass der Sufismus von salafistischem Gedankengut beeinflusst werden könnte. „Manchmal sind Sufis so darauf erpicht, ihre sunnitische Identität hervorzuheben“, sagt er, „dass sie dazu tendieren, salafistische Positionen zu übernehmen.“ Das sei gefährlich. Er könne die Sufis nur davor warnen, sagt Farouk, die grundlegende Botschaft ihrer Bewegung in Vergessenheit geraten zu lassen, die von transzendenter Natur sei. Und sie sollten nicht dem Irrglauben erliegen, dass die Salafisten den Schlüssel zur islamischen Orthodoxie in ihren Händen hielten.

Sie kommen aus ganz Ägypten, daher muss die Ordensgemeinschaft für Verpflegung und Schlafmöglichkeiten sorgen – Letztere bestehen aus Matratzen und Decken in großen Zelten, die auf dem Gelände aufgebaut werden. Scheich Kamal weist auf einen sehr alten Mann in grauem Gewand, der am Stock geht. Er ist der Vertreter des Obersten Sufi-Rates Ägyptens und damit beauftragt, die Festivität zu beaufsichtigen. Entdeckt er Grenzüberschreitungen, die den vom Rat erlassenen Regeln des Sufismus zuwiderlaufen, etwa Gewalt, Beleidigungen oder unzulässige Vermischung der Geschlechter, so kann er Sanktionen verhängen. Der Oberste Sufi-Rat verfügt über viel Macht, nicht alle sind darüber glücklich.

Scheich Mustafa beispielsweise. Der 47 Jahre alte Rifai hat sich eingehend mit dem Sufismus auseinandergesetzt. Was er als „Institutionalisierung“ der Bewegung durch den Staat bezeichnet, sieht er kritisch: „Im Sufismus geht um die Verehrung Gottes – das lässt sich nicht menschlichem Gesetz unterstellen.“ Scheich Mustafa lehnt es beispielsweise ab, dass der Rat das Recht hat, einzelne Sufis bei schwerwiegenden Fehltritten zu exkommunizieren. „Wenn jemand etwas Falsches tut, sollte man sein Verhalten ändern, aber ihn nicht hinausschmeißen.“ Ein anderer Punkt ist die Auswahl der Ordensoberhäupter: Das Amt gehe laut Gesetz vom Vater auf den Sohn über. „Ich finde das falsch. Früher war das Kriterium, welcher der Anhänger sich als am würdigsten erwies, wer die Fähigkeiten besaß, die Leute zu führen und ihnen zu helfen“, sagt Scheich Mustafa.

Tolerante Islam der Mitte

Der große, hagere Mann, der ein schlichtes weißes Gewand trägt, kommt seit seiner Kindheit in diese Moschee. Er lässt sich in einer Ecke des verwinkelten Hofes nieder, wo es Tee und Wasserpfeife gibt. Es riecht angenehm nach der Kohle, leise weht die Musik durch die Nacht herüber, alles wird träge, nur eine kleine Ameise irrt auf dem Teppich herum. Hinter den Männern an der Wand hängen in einer Reihe Porträts der Ordensoberhäupter – und daneben ein großes Bild von Präsident Sisi. Auch Scheich Mustafa sieht einen Trend: Es gebe den Versuch des Staates, den Sufismus zu stärken. Warum? „Weil der Staat weiß, dass der Sufismus das sein wird, was dem Terrorismus entgegensteht – und zwar nicht mit Gewalt, sondern aufgrund der Mentalität der Leute.“ Der Sufismus sei der tolerante Islam der Mitte – wenn die Regierung das stärke, werde es das Ende von Gewalt und Extremismus bedeuten. „Die ganze Welt“, so Scheich Mustafa, „blickt doch gerade auf den Kampf gegen den Terrorismus und ist auf der Suche nach einem toleranten Islam.“

Sufis seien Pazifisten, sagt Scheich Mustafa. Und sie seien unpolitisch. Nur wenn die Identität des Staates in Gefahr sei, erläutert er, würden sich die Sufis als organisierte Gruppen politisch betätigen. Das sei zuletzt zweimal der Fall gewesen. Am 25.Januar 2011 – dem Beginn der Arabellion in Ägypten – sei er einer der Ersten gewesen, die die Sufi-Jugend dazu aufgerufen hätten, sich den Protesten auf dem Tahrir-Platz anzuschließen. Sie seien auf dem Platz geblieben, bis die Muslimbrüder die Macht übernahmen. „Aber als wir sahen, dass sie das Land in eine falsche Richtung bewegten, haben wir die Proteste wiederaufgenommen.“

Die Haltung, nur in Ausnahmefällen politisch aktiv zu werden, macht die Sufi-Orden in den Augen des ägyptischen Staates zu einem attraktiven Partner im Bemühen, die von der Macht vertriebenen Islamisten nicht wieder erstarken zu lassen. Dazu beschreitet das Regime verschiedene Wege. So traf Präsident Sisi sich am vorvergangenen Dienstag mit Ministerpräsident Mustafa Madbouly und Mohamed Mokhtar Gomaa, dem Minister für religiöse Stiftungen. Thema sei die Verstärkung des Kampfes gegen extremistische religiöse Ideologien gewesen, berichtete die Zeitung „Al Ahram“. Unter anderem solle die „korrekte Interpretation“ des Islams und seiner Prinzipien der Toleranz gefördert werden. Extremistische Ideologien gehörten nicht zum Islam, zitierte die Zeitung Sisi.

Insbesondere die Förderung des Sufismus trifft in der Bevölkerung auf fruchtbaren Boden. Dafür gibt es mehrere Gründe. Einen davon könnte man als „Lifestyle-Sufismus“ bezeichnen. Mohamed Farouk ist ein ägyptischer Islamforscher, der sich vor allem mit der Mystik beschäftigt. Der Privatgelehrte empfängt, in ein traditionelles Gewand gekleidet, in seiner Wohnung in einem Neubaugebiet außerhalb Kairos zum Gespräch. Farouk verweist auf das zunehmende Interesse an einem „New-Age-Spiritualismus“, der vor ein paar Jahren auch Ägypten erreicht habe. Meist beziehen sich diese Bewegungen auf Traditionen aus Süd- und Ostasien; gerade in einem arabischen Land habe es aber nahegelegen, irgendwann auch in der eigenen Kultur nach Inspiration zu suchen, erläutert Farouk. Tatsächlich ist es nicht schwer, in Kairo Personen zu finden, die Yoga, Meditation und ähnliches mit Sufismus verbinden. Eine Gesprächspartnerin berichtet von ihrer spirituellen Reise, die mit dem Sufismus ihren Ausgang genommen habe. Heute führt sie Magnettherapien durch und produziert „Nano-Technologie-Medikamente“. Die promovierte Soziologin sagt kluge Dinge zur Geschichte und Gegenwart Ägyptens, nur um eine Minute später auf die neue Möbellinie „in Chakra-Farben“ hinzuweisen, die sie gerade entwickelt. Auf einem flachen Tisch, den sie als Prototyp hergestellt hat, ist eine Darstellung tanzender Sufis zu sehen. Eine andere Frau, die Sufi-Sängerin ist und angeblich traditionelle Zar-Heilungen durchführt, eine Art von Exorzismus, verlangt für ein Interview 1500 ägyptische Pfund.

„Die Sufis waren gegen die Revolution“

Neben dem kulturellen Interesse gibt es aber auch auf Seiten der Bevölkerung politische Gründe für den Trend zum Sufismus – und das hat mit der Tahrir-Revolution zu tun. Als deren Scheitern offenbar geworden sei, so sieht es der frühere Sufi-Sänger Essam Abdou, da seien viele junge Ägypter enttäuscht und frustriert gewesen. „Sie brauchten etwas Spirituelles, um ihnen wieder auf die Beine zu helfen.“ Der Staat, der für eine Erneuerung des religiösen Diskurses warb, habe die günstige Gelegenheit erkannt. Denn den Sufismus habe man nicht speziell „vermarkten“ müssen, er sei ja schon da gewesen, tief in der ägyptischen Kultur verwurzelt. Abdou sieht es überdies anders als Scheich Mustafa aus El Marg. „Die Sufis waren gegen die Revolution“, sagt er. „Sie halten immer zum Staat und zur Regierung.“ Abdou verweist auch darauf, dass zahlreiche ranghohe Mitglieder der Azhar-Moschee Sufis seien, so der gegenwärtige Großscheich. Er hält sogar den Präsidenten selbst für einen Sufi. „Sisi spricht im Fernsehen immer wie ein Sufi, oft redet er von Träumen, die er hatte, oder von geheimem Wissen, über das er verfüge.“

Das Verhältnis der Azhar – immer noch einer der einflussreichsten islamischen Institutionen auf der Welt – zum Sufismus ist komplex und widersprüchlich. Der Islamforscher Mohamed Farouk bestätigt, dass einige führende Mitglieder der Lehranstalt aus Sufi-Orden kommen. Gleichzeitig gebe es an der Azhar eine starke salafistische Strömung. Es gehört zu den Kernelementen des Salafismus, den Sufismus aufgrund von dessen Heiligenverehrung abzulehnen. In den Jahren 2011 und 2012 gab es Angriffe militanter Salafisten auf Sufi-Schreine in Ägypten. Und erst im vergangenen Herbst wurden auf dem Sinai 311 Menschen bei einem dschihadistischen Anschlag auf eine Sufi-Moschee getötet.

Warnung vor Einfluss von salafistischen Positionen

Essam Abdou glaubt, die Islamisten hätten die Azhar weitgehend unterwandert. So wie der Sänger der Ansicht ist, dass der moderne Salafismus die ägyptische Gesellschaft generell infiziert habe. Sogar seine eigene Band. Abdou war als einziges der Mitglieder von „Al Hadra“ kein Sufi gewesen, dass er mitmachte, habe „spirituelle, aber nicht religiöse“ Gründe gehabt. Anfangs hielt er seine Bandkollegen für „cool und tolerant“, bald hätten sie ihm jedoch ein anderes Gesicht gezeigt. „Sie waren extremistische Sufis.“ Bei einem Auftritt in der oberägyptischen Stadt Minya, wo viele Christen leben, hätten sie sich geweigert, in ein Restaurant zu gehen, das von einem Kopten betrieben wurde, und schlecht von Christen und Juden gesprochen. Als er dagegen die Stimme erhob, erzählt Abdou, „stimmten sie dafür, mich aus der Band zu werfen“. Seiner Faszination für die spirituellen Aspekte des Sufismus hat das keinen Abbruch getan. Aber die einst so große Toleranz des Sufismus sieht er gefährdet.

Der Islamforscher Mohamed Farouk hat eine andere Befürchtung: dass der gegenwärtige Sufi-Trend nur eine „Welle ist, die vorübergeht“. Dabei hätte der Sufismus das Potential, sowohl die spirituellen als auch die intellektuellen Traditionen des Islams wiederzubeleben. „Wir brauchen ein Fundament für eine Erneuerung des religiöses Diskurses“, sagt der Gelehrte und verweist auf die islamische Philosophie des Mittelalters. Im gleichen Atemzug wirft Farouk aber die Frage auf, ob die meisten Sufi-Orden mit dieser Aufgabe nicht überfordert wären. Denn sie würden oft nur die kulturellen Aspekte ihres Erbes pflegen, aber nicht das tiefere Wissen, das den Sufismus intellektuell kennzeichnet.

Auch deswegen hält auch Farouk es für denkbar, dass der Sufismus von salafistischem Gedankengut beeinflusst werden könnte. „Manchmal sind Sufis so darauf erpicht, ihre sunnitische Identität hervorzuheben“, sagt er, „dass sie dazu tendieren, salafistische Positionen zu übernehmen.“ Das sei gefährlich. Er könne die Sufis nur davor warnen, sagt Farouk, die grundlegende Botschaft ihrer Bewegung in Vergessenheit geraten zu lassen, die von transzendenter Natur sei. Und sie sollten nicht dem Irrglauben erliegen, dass die Salafisten den Schlüssel zur islamischen Orthodoxie in ihren Händen hielten.

Christian Meier

© Frankfurter Allgemeine Zeitung 2018