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Orhan Pamuks Museum der Unschuld: über die Bedeutung unwichtiger Dinge

Im April 2012 eröffnete der türkische Schriftsteller und Nobelpreisträger Orhan Pamuk sein Museum der Unschuld (Masumiyet Müzesi) in einem alten Stadtteil von Istanbul. Dort zeigt er eine Vielzahl von Dingen aus dem Alltag der Menschen in der türkischen Metropole. Von Changiz M. Varzi

Foto: Changiz M. Varzi

Im historischen Istanbuler Stadtbezirk Beyoğlu steht ein rostrotes Gebäude direkt an der Ecke zweier kopfsteingepflasterter Gassen. Das Museum ist die Wirklichkeit gewordene Geschichte von Pamuks Roman "Das Museum der Unschuld“.

Foto: Changiz M. Varzi

Hauptfigur des Romans ist der wohlhabende Kemal, der sich unsterblich in Füsun verliebt, ohne diese Liebe leben zu dürfen. In seinem Unglück beginnt er, alle persönlichen Gegenstände zu sammeln, die ihn an Füsun erinnern. Sogar ihre Zigarettenstummel.

Foto: Changiz M. Varzi

Pamuks "Museum der Unschuld" zeigt eine Vielzahl von Gegenständen aus dem Alltagsleben der Menschen in der türkischen Metropole in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Arbeiten zu dem Roman begann Pamuk im Jahr 2002. Von Anfang an waren Roman und Museum als Tandem geplant. Aber schon lange bevor er seine Idee verwirklichte, war Pamuk ein begeisterter Sammler.

Foto: Changiz M. Varzi

In einem kurzen Katalogtext erklärt Pamuk, warum Alltagsgegenstände für ihn wertvoll sind: "Wir brauchen nicht noch mehr Museen, die sich daran versuchen, die historischen Erzählungen einer Gesellschaft, einer Gemeinschaft, eines Teams, einer Nation, eines Staates, eines Stammes, eines Unternehmens oder einer Spezies zu konstruieren. Denn wir alle wissen doch, dass die ganz alltäglichen Geschichten des Lebens reicher und menschlicher sind – und auch viel beglückender.“

Foto: Changiz M. Varzi

Pamuk war es bei der Konzeption des Museums wichtig, eine ähnliche Atmosphäre wie im Roman entstehen zu lassen. Die 83 Vitrinen auf den vier Geschossen des Museums stehen jeweils für ein Kapitel des Romans. Die Vitrinen halten die Vorstellungen fest, nach denen Kemal sich sein eigenes Museum im Gedenken an seine große Liebe errichtet.

Foto: Changiz M. Varzi

Ursprünglich gehörte das Haus der Familie Keskin, die dort von 1975 bis 1999 wohnte. Pamuk kaufte es 1999 und baute es später nach und nach zu einem Museum um. Im Dezember 2008 machte sich Pamuk daran, die Ausstellung der über die Jahre gesammelten Objekte zu konzipieren.

Foto: Changiz M. Varzi

Die Zeit spielt in Pamuks Roman eine ebenso wichtige Rolle wie in seinem Museum. "Augenblicke sind unteilbare, unzerstörbare Einheiten. Doch die Zeit ist die Linie, die sie miteinander verbindet. Wenn wir jedoch lernen können, … unsere Zeit um ihrer tiefsten Augenblicke wegen schätzen zu lernen, dann erscheint es nicht mehr seltsam und lächerlich, acht Jahre am Esstisch unserer Geliebten zu verweilen. Vielmehr erleben wir dann dieses Liebeswerben als 1.593 glückliche Nächte an der Seite von Füsun.“ 

Foto: Changiz M. Varzi

Füsuns Kleid: In einer Passage des Romans spricht Kemals Tante Nesibe über dieses Kleid: "Kemal, mein Junge, was auch immer Füsun an diesem Tag trug – ihr rotgeblümtes Kleid, ihre Schuhe, alles – ich habe es vor dir versteckt, weil ich deinen Kummer nicht noch vertiefen wollte.“

Foto: Changiz M. Varzi

Das "Museum der Unschuld" informiert auch über Istanbul und seine Einwohner in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Diese Vitrine mit Fotos von Frauen erinnert uns an die Zeit, als eine außereheliche Beziehung in der türkischen Gesellschaft tabu war.

Foto: Changiz M. Varzi

Im obersten Stockwerk ist Kemals Zimmer so nachgebildet, wie es im Roman beschrieben wird. Pamuk schrieb, Kemal habe ihm in diesem Zimmer die ganze Geschichte seiner Liebe zu Füsun erzählt. Hier sei ihm die Idee gekommen, aus ihren persönlichen Gegenständen ein Museum zu errichten.

Foto: Changiz M. Varzi

Im Dachgeschoss steht nur eine einzige Vitrine. Sie enthält das Manuskript zum Roman sowie Skizzen des Autors zur Gestaltung des Museums mit der genauen Platzierung der Vitrinen. 2014 wurde das "Museum of Innocence“ als Europäisches Museum des Jahres ausgezeichnet.

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