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Mardin - eine Stadt ringt um den Frieden

Es ist Wiege vieler Kulturen und seit Jahrhunderten Symbol für Weltoffenheit: das türkische Mardin im historischen Mesopotamien. Nun stellen der Konflikt mit der PKK und der Krieg im nahen Syrien die Stadt auf die Probe.

Die Stadt Mardin im Südosten der Türkei, in der Nähe der syrischen Grenze; Foto: Christian Roman/DW

Multiethnischer Grenzort: Die Stadt Mardin liegt am Tur Abdin, dem "Berg der Knechte" - tief im Südosten der Türkei und ganz nah an der syrischen Grenze. In der Stadt mischen sich seit Jahrhunderten verschiedene Kulturen und Religionen. Muslime wohnen Tür an Tür mit Christen. Neben Türkisch sprechen die Menschen hier Arabisch, Aramäisch und Kurdisch. Diese Vielfalt hat Mardin bekannt gemacht, auch außerhalb der Türkei.

Zentrum der Silberkunst: Bayram ist Silberschmied. Er fertigt Armreifen und Ohrringe mit filigranen Details. "Telkari" wird diese Kunst genannt. In Mardin ist ihr Zentrum. "Die Geschäfte laufen schlecht. Jetzt, wo wieder Krieg herrscht, kommen keine Touristen mehr", sagt der 30-jährige Kurde. Seit Sommer liefern sich die verbotene Kurdenorganisation PKK und die türkische Armee rund um Mardin wieder Gefechte.

Kriminalisierung der Kurden: "Ich will in Frieden leben. Aber ich bin nicht bereit, meine Identität als Kurde aufzugeben, wie es die Regierung verlangt", sagt Bayram. So oft er kann, besucht er seine Familie im Nachbarort, wo es immer wieder Ausschreitungen gibt. 20 Minuten dauert die Fahrt. "Manchmal werde ich auf der Strecke drei Mal von der Polizei kontrolliert, wie ein Krimineller - und das nur, weil ich Kurde bin."

Alltäglicher Konflikt: Die meisten der 90.000 Einwohner von Mardin sind Kurden. Viele sympathisieren offen mit der PKK, die seit mehr als 30 Jahren gegen die türkische Armee und für einen eigenen Staat kämpft. Im Juni 2015 sind die Friedensverhandlungen wieder einmal gescheitert. Fast täglich gibt es seitdem Tote.

Kurden, Türken und Araber: "Die Kurden sollen endlich aufhören, Probleme zu machen", sagt Emre. Er unterstützt nicht die pro-kurdische HDP, die in Mardin regiert, sondern die islamisch-konservative AKP, die Partei von Staatspräsident Erdogan. Emre gehört zur arabischen Minderheit in der Türkei und arbeitet in einer Bäckerei. Fladenbrot aus dem Steinofen ist seine Spezialität.

Ewige Festung: Hoch über Mardin thront eine tausend Jahre alte Festung - das "Adlernest". Hier haben zahlreiche Könige und Sultane geherrscht: Babylonier, Perser, Osmanen. Schon seit Jahren soll die Burg restauriert werden, um noch mehr Touristen nach Mardin zu locken. Doch die Bauarbeiten liegen auf Eis. Die türkische Armee braucht die Festung als Wachposten im Kampf gegen die PKK.

Keiner kann gewinnen: "In diesem Konflikt wird es keinen Gewinner geben", sagt Februniye Akyol. Die 27-jährige Assyrerin ist Mardins Bürgermeisterin, die einzige Christin in diesem Amt in der Türkei. Sie versucht, die vielen verschiedenen Volksgruppen in der Stadt zusammenzuhalten. "Der Krieg muss aufhören, sonst werden wir alle Verlierer sein - egal ob wir Türken, Kurden, Assyrer oder Araber sind."

Kirchlicher Schutz: Dazu kommt ein weiterer Konflikt: der Bürgerkrieg in Syrien. Viele Christen von dort suchen Schutz in der "Kirklar Kilisesi" - der "Kirche der 40 Märtyrer". Die syrisch-orthodoxe Gemeinde versucht ihnen zu helfen: mit Essen, Unterkünften und seelischem Beistand. Das Geld dafür kommt größtenteils von anderen Kirchengemeinden und Assyrern aus dem Ausland. Viel ist es nicht.

Notwendige Hilfe: "Heute waren wieder 100 Menschen bei uns, die meisten kommen aus der Grenzstadt al-Hasaka", sagt Gabriel Akyüz, der Pfarrer der Kirklar-Kirche. Wenn Geld da ist, verteilt er Lebensmittel-Gutscheine im Wert von 25 türkischen Lira (ca. acht Euro). Jeder Flüchtling bekommt einen im Monat. "Mehr können wir nicht tun. Die Hilfe muss von der Regierung kommen."

Banger Blick nach Syrien: Von der Altstadt reicht der Blick bei gutem Wetter bis nach Syrien. Gerade einmal 30 Kilometer sind es bis zur Grenze. Immer mehr Menschen fliehen vor dem Bürgerkrieg gegen den syrischen Machthaber Assad und dem Morden der Terrormiliz "Islamischer Staat". Viele von ihnen suchen Zuflucht in der Türkei - auch in Mardin. Eine weitere Probe für die Toleranz der multiethnischen Gemeinschaft.

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