Manfred Müller, 17. September 2009

zu Hoffnungsvolle Fußballdiplomatie von Ayse Karabat

Der Artikel verschweigt vollkommen, dass Armenien Bergkarabach (militärisch, völkerrechtswidrig) besetzt hält. Dies ist ein gravierender Punkt für die Türkei und sollte es auch für die Nachbarstaaten sein, wenn Armenien nicht als de- stabilisierender Faktor in dieser Region gelten will.
Mal abgesehen davon ist die Türkei das einzige politisch offene ökonomische Grenzland für Armenien, weshalb man scheinbar auf armenischer Seite auf eine "Normalisierung" der Politik strebt, um aus der ökonomischen Misere herauszukommen. Doch ohne Abzug der Truppen und Partnerschaftlichen Beziehungen zu den anderen verfeindeten Nachbarn, wird dies trotz (US-) Roadmap schwerfallen.
Hervorzuheben ist, dass die Autorin, wie kaum jemand sonst, dass die Türkei seit Jahren eine historische Aufarbeitung der Ereignisse vor und während des Ersten Weltkriegs anbietet. Warum Armenien nicht einlenkt scheint hierbei offensichtlich, denn neue Quellen würden den sog. Völkermord wahrscheinlich nicht gerade aufhellen.