Lesetipp: Die einsame Jägerin der Menschenhändler

Als Aktivistin war es Meron Estefanos gewohnt, schlimme Geschichten zu hören. Doch ein Anruf 2011 sollte ihr Leben verändern. Foto: sz-magazin.sueddeutsche.d
Als Aktivistin war es Meron Estefanos gewohnt, schlimme Geschichten zu hören. Doch ein Anruf 2011 sollte ihr Leben verändern. Foto: sz-magazin.sueddeutsche.d

In Libyen haben Menschen­händler eine besonders perfide Methode entwickelt, um Geld zu verdienen: Sie foltern Flüchtlinge, um von deren Angehörigen Lösegeld zu erpressen. Meron Estefanos führt einen erbitterten Kampf gegen die Verbrecher.

Seit Jahren werden in Libyen geflüchtete Menschen entführt, gefoltert und die Angehörigen um Lösegeld erpresst. Estefanos’ Geschichte wirft ein Schlaglicht auf die gescheiterte Arbeit europäischer Behörden gegen diesen Menschenhandel in Libyen. Sie erzählt von Ermittlern, die sich nicht für die Opfer zu interessieren scheinen, von Staatsanwälten, die Unschuldige ins Gefängnis sperren und Täter unbehelligt lassen, von Politikern, die dem Leid untätig zuschauen.

Sie führt von Eritrea, wo jedes Jahr Tausende Menschen fliehen, nach Libyen, wo Flüchtlinge verschleppt und gefoltert werden. Sie führt nach Schweden und Deutschland, wo Angehörige von Flüchtenden erpresst werden. Und nach Äthiopien, wo einer der meistgesuchten Menschenhändler der Welt schließlich vor Gericht steht.

Was Meron Estefanos erzählt, klingt unglaublich: Nur mithilfe ihres Telefons will sie Verbrecher gejagt haben, die mit Folter reich geworden sind. Um die Geschichte zu verifizieren, haben wir mit Ermittlern gesprochen, mit Wissenschaftlerinnen und Aktivisten. Wir haben Berichte gesammelt, Gerichtsakten studiert und Zeugen befragt.

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