Kathrin Ehrenspeck, 14. August 2010

zu Hotline für zweifelnde Islamisten von Christian Horbach

Im Text heißt es, der Zentralrat der Muslime habe schon vor zwei Jahren ein Paket zur Islamismusbekämpfung angeregt, es sei aber übergangen worden. Weiter unten ist der Gedanke zu lesen, die muslimischen Gemeinden müssten selbst ein Interesse an der Bekämpfung des Islamismus haben, schließlich würden sie für jedes terroristische Verbrechen kollektiv in Haft genommen. Das ist ein Beispiel für die Art der Kommunikation, die hier läuft: Die Bemühungen des Anderen nicht zu sehen und dann so zu tun, als gäbe es sie nicht und obendrein noch das ganze Kollektiv für etwas in Haft zu nehmen, das es als ganzes gar nicht will, würde man in der Psychologie "double-bind" nennen, im Volksmund fällt es mit unter den Begriff von "Mobbing". Die verheerenden Auswirkungen einer solchen Kommunikation auf die Seele des Menschen sind ausführlich untersucht und dargestellt. Wenn das Interesse an der Islamismusbekämpfung also ehrlich wäre, dann stünde als allererstes an, all' die vielen großen und kleinen konstruktiven Bemühungen und Initiativen zur Kenntnis zu nehmen, die es von muslimischer Seite aus gibt, sie in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken, sich damit zu solidarisieren und sie zu fördern.