Jasna Zajcek, 18. September 2009

zu: Die Grenzen des Reisejournalismus von Hanna Labonté

Danke für die informative Kritik. Tja, so ist es nun, wenn Frau durch ein Lektorat gehen muss, auf die Wünsche des (katholischen!) Verlages explizit eingehen soll und auch noch eine Liebesgeschichte einzubauen gefordert ist, die das Komplizierteste ist, was mir persönlich und privat widerfahren ist - und die ich am liebsten ganz herausgelassen hätte.

Nun, dass Fundamentalismus in welcher Art auch immer mit einer durch Arbeit bei der taz geprägten Denkkultur nicht einhergeht, ist ja klar. Und für Sharifs und mein "Vorurteile an den Kopf werfen" haben wir schon Angebote für Stand-Up-Comedy-Shows und Radiosendungen bekommen, sein niedlicher süddeutscher Akzent macht das ganze für Umstehende - auch für meine befreundeten Islamwissenschaftler, bis hin zu meinem Prof., der das Buch äußerst unterhaltsam fand, da er, wie so viele, die lange in der Region arbeiteten ebenfalls eine pikante Art des Zynismus entwickelt hat - eigentlich äußerst unterhaltsam. Bei den meisten Lesern kam es bisher auch so an, das ist ja das schöne an einer Freundschaft zweier Menschen, die zumindest teilweise im gleichen Kulturkreis beheimatet sind - einfach alles sagen zu können.

Danke für die Rezension, schön auch, dass Sie den letzten Teil loben, da werde ich nämlich wieder ganz ich selbst, schön, dass Sie das gemerkt haben, werte Kollegin!

Beste Grüße aus Beirut.

Jasna Zajcek