Doku: „Mit wehenden Haaren gegen die Mullahs“

Die Journalistin Masih Alinejad ist das Sprachrohr von Millionen iranischer Frauen, die in den sozialen Medien gegen den Hidschab-Zwang rebellieren. Als Anführerin einer der größten Protestaktionen im heutigen Iran nutzt Masih ihr Exil, um für die Rebellion in ihrem Heimatland Aufmerksamkeit zu erlangen.

Die in Schweden lebende iranische Regisseurin Nahid Persson hat einige Dokumentarfilme gedreht, die sich mit der Korruption und der Grausamkeit der Führer im Iran befassen. Ihr jüngster Film “Mit wehenden Haaren gegen die Mullahs” stellt die Arbeit der im Exil lebenden Journalistin und Aktivistin Masih Alinejad in den Mittelpunkt.

Masih, die über die sozialen Medien die Frauen im Iran dazu aufgerufen hatte, sich nicht der Verschleierungspflicht zu unterwerfen, hat inzwischen über 6 Millionen Follower. Sie ist zum Sprachrohr vieler Iraner geworden, über sie kommen die Gräueltaten ans Licht, die der Staat an seinen eigenen Bürgern begeht.

Anfang 2019 begann Persson mit den Dreharbeiten, reiste nach New York, wo Masih lebt, und wurde über deren soziales Netzwerk einmal mehr mit der ungeschminkten Realität in ihrer Heimat konfrontiert. So ist der Film zum Beispiel hautnah bei den Protesten des iranischen Volkes gegen die erhöhten Benzinpreise im November 2019 dabei.

Das Regime tötete damals in nur drei Tagen 1.500 Menschen. 7.000 wurden verhaftet, viele von ihnen zum Tode verurteilt. Obwohl das Internet blockiert war, fanden die Menschen im Iran einen Weg, ihre Videobotschaften an Masih zu senden. "Masih ist mir sehr ähnlich. Sie ist eine Aktivistin. Ich bin ein Aktivist. Aber sie hat hundertmal mehr Energie als ich ... Ich war fasziniert von ihr – sie kann an zehn Orten gleichzeitig sein", sagt die Regisseurin. "Die Tatsache, dass ich mit diesem Film auch ihre Stimme sein konnte, war der Grund, diesen Film zu machen."