Bücher für das archäologische Institut der Universität Baghdad

Das Deutsche Archäologische Institut ist seit 1955 ununterbrochen mit einem Forschungsinstitut in Baghdad vertreten. Auch während der schweren Kriegs- und Embargo-Zeit war das Institut offen und diente im Irak arbeitenden deutschen Archäologen als Basis.

Logo Deutsches Archäologisches Institut

​​Das Deutsche Archäologische Institut (DAI, www.dainst.org) ist seit 1955 ununterbrochen mit einem Forschungsinstitut in Baghdad vertreten. Die Kontakte mit der Universität Baghdad bestehen seit ebenso langer Zeit, in der Gründungszeit deren Institut für Altorientalistik (später Archäologie) fanden die Lehrveranstaltungen zum Teil im Gebäude des DAI statt.

Auch während der schweren Kriegs- und Embargo-Zeit, als deutsches Personal des DAI aus dem Irak zurückgezogen werden mußte, war das Institut offen und diente im Irak arbeitenden deutschen Archäologen als Basis. Regelmäßig konnte daher der vertraglich bestehende Buchaustausch mit dem archäologischen Institut der Universität Baghdad fortgesetzt werden.

Verbrannter Arbeitsraum

​​Umso entsetzlicher waren für uns die Bilder von zerstörten Kultur- und Bildungseinrichtungen, von ausgebrannten Bibliotheken und geplünderten Büroräumen und Museen. Das DAI hat sich daher sofort dem vom Auswärtigen Amt initiierten Arbeitskreis „Bücher für den Irak“ angeschlossen, der sich die Beschaffung von 10 000 Büchern für den Wiederaufbau der Deutsch-Abteilung an der Universität Baghdad vorgenommen hat und eine Spendenaktion für archäologische Publikationen ins Leben gerufen.

Die Bibliothek des Department of Archaeology der Universität Baghdad ist ebenso wie die Bibliothek der Iraqischen Antikenverwaltung oder der Universität Mosul den Plünderungen und Zerstörungen weitgehend entgangen, da die Wissenschaftler sie rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten. Nichtsdestotrotz hat eine fast 20-jährige erzwungene wissenschaftliche Abkapselung, sei es während des Iran-Iraq-Krieges oder während des Embargos, verheerende Auswirkungen auf den Bestand der Bibliotheken gehabt.

Das DAI sammelt daher Publikationen zur Archäologie und Philologie des Alten Orients. Der Schwerpunkt der deutschen Aktion liegt aus organisatorischen Gründen bei Publikationen, die durch deutsche Institutionen oder Verlage produziert wurden und ca. nach dem Jahr 1985 erschienen sind. Vollständigkeit wird nicht angestrebt, wohl aber eine sinnvolle Arbeitsgrundlage für die Kollegen und Studierenden im Irak.
Das Echo bei den Fachkollegen und Fachinstitutionen war überwältigend. Zahlreiche Privatpersonen, das Deutsche Archäologische Institut, die Deutsche Orient-Gesellschaft, das Vorderasiatische Museum, das Römisch-Germanische Zentralmuseum Mainz und mehrere Universitäten (Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität Berlin, Universität Göttingen, Uni Leipzig, Ludwig Maximilian Universität München) haben größere Kontingente von Büchern kostenfrei zur Verfügung gestellt. Kollegen, die als Herausgeber tätig sind, und Verlage haben angeboten, Zukäufe im Rahmen der ihnen zur Verfügung stehenden Rabatte zu besorgen.

Derzeit sind Bücher im Wert von ca. 20 000 Euro gesammelt worden.
Weitere Buch- oder Geldspenden werden gerne entgegengenommen. Darüber hinaus werden für die notwendigen Zukäufe zusätzlich ca. 10 000 Euro benötigt, die im Laufe des Jahres eingeworben werden sollen.

Die Bücher werden gemeinsam mit denen für die Deutsch-Abteilung ab Ende März auf den Weg gebracht. Die logistische Abwicklung liegt zunächst beim DAI und wird dann mit derjenigen der Bücher für die Deutsch-Abteilung gekoppelt.

Kontakt: Dr. Margarete van Ess,
Deutsches Archäologisches Institut – Orient-Abteilung,
14191 Berlin
Tel. 01888-7711-178,
e-mail: orient@dainst.de
www.dainst.org