Ayhan Aydinli, 10. März 2009

zu: Der Sultan der Türkei mag die Presse brav von Karen Krüger

Ihre Autorin argumentiert einseitig
Es ist traurig zu sehen, wie einseitig und falsch Sie ihren Bericht geschrieben haben. Anhand Ihres Berichtes muss ich davon ausgehen, dass Sie die Verhältnisse in der Türkei nicht kennen. Sie argumentieren leider einseitig. Die Türkei befindet sich in einem sehr schwierigen Prozess, in einem Prozess der Demokratisierung. Die Türkei ist der Demokratie seit ihrer Gründung nie so Nahe gewesen wie heute und dass können die "dunklen Mächte", die das Land bisher regiert haben, nicht verkraften. In den vergangenen 80 Jahren seit der Gründung der Türkei wurde der Prozess der Demokratisierung durch drei Militärputsche und einem "postmodernen Putsch" (28. Februar-Putsch) be- und gehindert. Und bei allen Putschen, insbesondere beim "28. Februar-Putsch" im Jahre 1997, hat die"Dogan Holding" ihre Finger im Spiel gehabt. Durch Falschmeldungen und Verleumdungskampagnen hat sie eine Atmosphäre erzeugt, die die damalige Regierung zum Sturz gebracht hat. Wenn Sie in den letzten Tagen die türkische Presse verfolgt hätten, hätten Sie das wahre Gesicht der "Dogan Holding" ganz deutlich gesehen. Die "Dogan Holding" hat ihre Monopol-Stellung nicht für die Demokratie, sondern gegen die Demokratie, Menschenrechte und das Volk eingesetzt. Sie missbraucht die Presse- und Meinungsfreiheit. Die Presse- und Meinungsfreiheit darf kein Freifahrtsschein für Korruption, Ungerechtigkeit und Verleumdungskampagnen sein. Wenn Sie sich noch ein wenig gedulden und die türk. Presse weiterverfolgen (nicht nur die Dogan Holding Medien), werden Sie sehr klar das wahre Gesicht der Dogan Holding Mediengruppe sehen. Ich finde es sehr traurig, dass Sie ein Verfahren (Wohlfahrtsvereins Leuchtturm e. V.), das in Deutschland behandelt und abgeschlossen wurde und in dem keinerlei Verbindung zur AKP festgestellt werden konnte, genau wie es die Dogan Holding Mediengruppe auch tut, auf "Teufel komm raus" der AKP anhängen wollen. Haben Sie denn kein Vertrauen in ihre eigene Rechtsprechung? Die deutsche Rechtsprechung hat einen Missstand bei den Spenden entdeckt und verurteilt, nicht aber gesagt, dass es in Erdogan-Nahe Kanäle geflossen wäre. Das sagen die Dogan Holding Konzerne und die Opposition in der Türkei. Lange Rede kurzer Sinn. Ihr Bericht ist eine einseitige, Tatsachen verdrehende, sehr schlecht recherchierte Darstellung der Anklage gegen die Dogan Holding Mediengruppe. Mit der AKP kam mehr Demokratie in die Türkei als in den 80 Jahren zuvor. Das sagen alle EU-Politiker, die sich damit befassen. Aber das kann man nicht in der "Hürriyet" oder "Milliyet" lesen. Grüße, Ayhan Aydinli