Als Marokko nach den Protesten am 20. Februar 2011 die Sprache und Kultur der Amazigh-Volksgruppe durch eine Verfassungsänderung erstmals anerkannte, war dies für die Berber Marokkos ein bedeutender historischer Schritt. Doch sechs Jahre später zeigen sich viele von ihnen enttäuscht über den Reformprozess. Aus Rabat von Matthew GreeneMehr
Algeriens Parlamentswahl wird in der Bevölkerung mit Gleichgültigkeit goutiert. Kaum jemand macht sich Hoffnungen auf die Lösung sozialer Probleme durch die diskreditierte politische Klasse. Beobachtungen aus Algier und Oran von Sofian Philip NaceurMehr
In einem Land wie Algerien, in dem die Pressefreiheit nur in Grenzen gewährleistet ist, können Karikaturen mit ihren subtilen, regimekritischen Botschaften oft eine viel subversivere Wirkung entfalten als bloße Worte.Mehr
Die islamistischen Parteien Algeriens sind in ihrer unüberschaubaren Zahl entweder von den Wahlen ausgeschlossen oder intern zerstritten über die Frage, ob sie die Regierung unterstützen oder besser in der Opposition verharren sollen. Das mindert ihre Erfolgschancen. Eine Analyse von Riccardo FabianiMehr
Die Parlamentswahlen in Algerien am 4. Mai 2017 markieren einen politischen Einschnitt. Auch wenn der Ausgang der Wahlen keine allzu großen Überraschungen erwarten lässt, so steht doch dieses Mal die Glaubwürdigkeit des Regimes besonders auf dem Prüfstand. Von Isabel SchäferMehr
Ein Hauch von Nostalgie durchzieht "Menorahs and Minarets" (Menora und Minarette), den dritten und letzten Teil einer anspruchsvollen Trilogie des ägyptischen Schriftstellers Kamal Ruhayyim. Der Roman schildert den Werdegang eines Mannes aus einer jüdisch-muslimischen Familie im Ägypten der 1970er Jahre. Marcia Lynx Qualey hat das Buch gelesen.Mehr
In "Tahqiq fel Djenna" ("Erforschung des Paradieses") untersucht Merzak Allouache sexualisierte Vorstellungen eines Paradieses, wie sie salafistische Prediger verbreiten. Von René WildangelMehr
Durch die jüngsten Sparmaßnahmen der algerischen Regierung wird die bis dahin politisch eher unauffällige Mittelklasse des Landes zu Protesten getrieben, gegen die der Staat zunehmend mit Härte vorgeht. Eine Analyse von Idriss JebariMehr
Çiğdem Aslans neuestes Album "A Thousand Cranes" – erschienen beim Berliner Independent-Asphalt Tango Records – lässt eine Zeit erklingen, in der Musik und Kulturen zu einem Fest des Lebens zusammenfanden. Von Richard MarcusMehr
In Khadras neuem Roman trifft die gefährliche Welt des Profiboxsports auf das komplexe Geflecht der Kolonialpolitik. Mit Hilfe der Gedankengänge eines zum Tode durch das Fallbeil verurteilten Boxers gelingt dem berühmten algerischen Autor Yasmina Khadra die psychologische Durchdringung der Lage Algeriens zwischen den beiden Weltkriegen. Von Sherif DhaimishMehr
Im vergangenen Juli verabschiedete das algerische Kabinett ein umstrittenes Gesetz, wonach nur diejenigen Algerier in höchste staatliche Ämter gewählt werden können, die ausschließlich über die algerische Staatsbürgerschaft verfügen. Einzelheiten von Federica ZojaMehr
Etwas ganz Neues sei der Migrationspakt mit Afrika, behauptet die EU. Dabei geht es wieder nicht um Gestaltung von Migration, sondern allein darum, Menschen von der Reise nach Europa abzuhalten, meint Ludger Schadomsky.Mehr
Boualem Sansal greift in seinem neuen Roman "2084" die religiöse Tyrannei des Islam an, doch über die Doppelmoral des Westens in Hinblick auf die Kolonialgeschichte oder die aktuellen politischen Verfehlungen sieht er hinweg. Von Iman HumaydanMehr
1816 wurde eine Sammlung von Briefen der Schwägerin des britischen Konsuls in Tripolis veröffentlicht. Miss Tully verfasste in ihrer "Erzählung über einen zehnjährigen Aufenthalt in Tripolis, Afrika" von 1783 bis 1793 über 100 Epistel, mit denen sie ein sehr lebendiges Bild der Region zeichnete. Von Sherif DhaimishMehr
Er schrieb über Albert Camus, die Kölner Silvesternacht und den arabischen Mann. Dafür wurde der algerische Autor Kamel Daoud mit einer Fatwa belegt und als "islamophob" beschimpft. Auf dem Literaturfestival "Lit.Cologne" wird er hingegen gefeiert. Von Sarah Judith HofmannMehr
Urbane Verkehrskonzepte im globalen Süden, oft gefördert von Organisationen wie der Weltbank, zielen darauf ab, den motorisierten Individualverkehr zu fördern – auf Kosten nicht-motorisierter Verkehrsmittel, die sich dort im vergangenen Jahrhundert als preisgünstig und umweltfreundlich bewährt haben. In Dhaka, der Hauptstadt Bangladeschs, sind es die Fahrradrikschas, für die auf immer mehr Straßen Fahrverbote verhängt werden. Von Dominik Müller