Auf den ersten Blick scheint die "Väter der Türken" alles zu trennen: auf der einen Seite der weltliche Republikgründer Mustafa Kemal Atatürk, General und Revolutionär, auf der anderen der reaktionäre Neubegründer und religiöse Aktivist Recep Tayyip Erdogan. Doch der Schein trügt, denn beiden Männern ist der Traum von der Macht und das Streben nach Alleinherrschaft gemein.Mehr
Deutschland wird oft für seine Aufarbeitung der NS-Zeit gelobt. Tatsächlich leben aber Strukturen fort, die Rassismus ermöglichen und Deutschsein mit Weißsein gleichsetzen, meint Rassismusforscherin Ursula Moffitt.Mehr
Die Bilder vom ersten Freitagsgebet in der Hagia Sophia seit 86 Jahren haben international für heftige Reaktionen gesorgt. Doch was bedeutet die erneute Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee für die Türkei? Darüber sprach Eren Güvercin mit dem renommierten französischen Politikwissenschaftler Olivier Roy.Mehr
2015 wurde in Wien das Atomabkommen mit Iran unterzeichnet. Die USA haben das Abkommen im Mai 2018 gekündigt, aber Europa beharrt auf seiner Weiterführung. Ohne den Vertrag hätte Iran inzwischen Atomwaffen entwickeln können und damit eine weitere Quelle der Instabilität in der Region geschaffen, meint der EU-Außenbeauftragte Josep Borell.Mehr
Die weltweite Solidarität nach dem gewaltsamen Tode von George Floyd sollte Anlass sein, rassistische Strukturen und auf Unrecht basierende Privilegien grundlegend zu hinterfragen - nicht nur in Europa. Ein Essay von Tayfun GuttstadtMehr
Die Wahrheit zu schützen und den Opfern Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, ist die beste Chance, zu verhindern, dass sich Völkermorde wiederholen, meint die Menschenrechtskommissarin des Europarates, Dunja Mijatović.Mehr
Es waren amerikanische Literaten, die den Mythos der Stadt Tanger im Nordwesten Marokkos als freizügig und gefährlich prägten. Aber auch jenseits des westlichen Blicks ist Tanger bis heute ein Ort zwischen den Kulturen und Kontinenten. Ein literarischer Streifzug durch eine Stadt im Wandel. Von Claudia MendeMehr
Zwölf Millionen Syrer brauchen täglich humanitäre Hilfe; viel Leid und hohe Kosten verbergen sich hinter dieser Zahl. Die Finanzhilfen für 2020/2021 reichen nicht aus. Die EU mobilisiert Spenden und setzt auf die Zivilgesellschaft. Um das Leid zu stoppen, muss Brüssel aber politisch stärker Flagge zeigen. Von Christian HaneltMehr
Was hat Black Lives Matter mit Deutschland zu tun? Warum gelten Menschen, die nicht deutsch aussehen, auch mit deutschem Pass als fremd? Ein Gespräch mit dem Rassismusforscher Mark TerkessidisMehr
Im Zeitalter von Corona hat Ankaras regionale Machtstrategie zwei Gesichter: Einerseits will die Türkei mit einer Charme-Offensive ihr in Teilen der Welt lädiertes politisches Image aufpolieren. Auf der anderen Seite verfolgt Präsident Erdoğan eine knallharte, militärisch abgesicherte Interessenpolitik. Von Ronald MeinardusMehr
Der Vater von Mikhal Dekel war Teil eines Kontingents jüdischer Kinder, die aufgrund der Shoah eine Odyssee von Polen bis nach Iran zurücklegten. In einem Buch spürt die Autorin der Geschichte der "Tehran Children" nach. Von Daniel WalterMehr
Bei einer Konferenz am 25. Juni geht es um die Stabilisierung der maroden Wirtschaft des Sudan. Entscheidend hierfür ist, dass finanziellen Hilfen auf das Gelingen des Transitionsprozesses in dem Land ausgerichtet werden, meint Annette Weber.Mehr
Das Scheitern der Offensive Khalifa Haftars gegen Tripolis verändert den Libyenkonflikt fundamental. Russland und die Türkei versuchen, Einflusszonen abzugrenzen, doch politische Umbrüche in Libyen sowie andere Mächte könnten ihre Pläne durchkreuzen. Von Wolfram LacherMehr
"Rasse" - dieses Wort steht noch immer in einem der wichtigsten Artikel des Grundgesetzes. Die meisten Parteien wollen den Begriff streichen. Unterstützt werden sie von Wissenschaftlern und von Rassismus Betroffenen. Volker Witting berichtet.Mehr
Die "China Cables" enthüllten die systematische Verfolgung der Uiguren in Nordwestchina. Hierüber sprach Sven Lilienström mit dem Präsidenten des Weltkongresses der Uiguren Dolkun Isa, der leitenden ICIJ-Journalistin für das Projekt "China Cables" Bethany Allen-Ebrahimian sowie der Whistleblowerin Asiye Abdulaheb.Mehr
Die Flüchtlingskrise an den Grenzen der Türkei lässt sich nur durch ein neues Abkommen mit der EU lösen. Es sollte auf dem Erfolg des Abkommens von 2016 aufbauen, aber seine Mängel beheben, meint Özgür Ünlühisarcıklı.Mehr
Urbane Verkehrskonzepte im globalen Süden, oft gefördert von Organisationen wie der Weltbank, zielen darauf ab, den motorisierten Individualverkehr zu fördern – auf Kosten nicht-motorisierter Verkehrsmittel, die sich dort im vergangenen Jahrhundert als preisgünstig und umweltfreundlich bewährt haben. In Dhaka, der Hauptstadt Bangladeschs, sind es die Fahrradrikschas, für die auf immer mehr Straßen Fahrverbote verhängt werden. Von Dominik Müller