Zusammenstöße bei Anti-Kopftuch-Protesten an Universität in Teheran

Bei Protesten gegen das Kopftuchgebot an der Universität von Teheran hat es Zusammenstöße zwischen verschiedenen Studentengruppen gegeben. Eine Gruppe von Hochschülern habe am Montag in einer Erklärung gegen die "strengen Kontrollen" der Kleidervorschriften durch die Moralpolizei protestiert, meldete die iranische Nachrichtenagentur Isna. Sie hätten insbesondere kritisiert, dass die Sicherheitskräfte auf das Unigelände vorgedrungen seien.

Der Universitätsvertreter Madschid Sarsangi sagte, er habe mit den Studenten zu diskutieren versucht, doch sei er mit Gewalt daran gehindert worden. Er bestritt, dass die Moralpolizei den im Zentrum der iranischen Hauptstadt gelegenen Campus betreten habe. Laut der Nachrichtenagentur Fars kam es zu Handgreiflichkeiten, als eine konservative Studentengruppe gegen die Demonstranten einschritt, die "illegale Slogans" zu rufen begannen.

Im Iran gelten seit der Islamischen Revolution 1979 strenge Kleidervorschriften für Frauen. So müssen sie einen weiten Mantel und ein Kopftuch tragen, das Haare und Hals bedeckt. In ihrer Erklärung verurteilten die protestierenden Studenten diese Vorschriften als "direkte Verletzung der Menschenrechte". Vergangenes Jahr wurden in Teheran mehrere Dutzend Frauen festgenommen, die öffentlich gegen das Kopftuchgebot protestiert hatten. (AFP)