Westsaharakonflikt: UN-Chef Ban «tief enttäuscht und wütend» wegen Protest in Marokko

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sieht sich nach Protesten in Marokko wegen seiner Aussagen über die Westsahara persönlich angegriffen. Ban habe während eines Treffens mit Marokkos Außenminister Salaheddine Mezouar seine «tiefe Enttäuschung und Wut» zum Ausdruck gebracht, teilten die Vereinten Nationalen am Montag (Ortszeit) in New York mit. Solche Angriffe seien respektlos ihm und den Vereinten Nationen gegenüber.

In Marokkos Hauptstadt Rabat waren am Sonntag Tausende Menschen auf die Straße gegangen, weil Ban die Kontrolle Marokkos über die Westsahara als «Besatzung» bezeichnet hatte. Außenminister Mezouar hatte Bans Aussagen nach lokalen Medienberichten am Sonntag als «Provokation der Gefühle der Marokkaner» bezeichnet.

Der Streit um die Westsahara schwelt seit vier Jahrzehnten. Nachdem Spanien die ehemalige Kolonie im Nordwesten Afrikas nach dem Ende der Franco-Diktatur 1975 aufgegeben hatte, teilten Marokko und Mauretanien sie zunächst unter sich auf.

Als Mauretanien seine Ansprüche 1979 aufgab, besetzte Marokko auch den übrigen Teil des rund 266.000 Quadratkilometer großen Gebietes, in dem es reiche Phosphatvorkommen gibt. (dpa)

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