Wenn Dubai, dann Terrorist: Absurde Falschnachrichten zu Las Vegas

Wer das Unerklärliche erklärt haben will, greift oft zur einfachsten Lösung. Nach Massakern wie in Las Vegas werden Falschnachrichten deshalb besonders häufig verbreitet. Manche Aussagen sind einfach nur verquer. Andere Behauptungen sind regelrecht gefährlich, denn sie bringen Menschen in Gefahr, die mit der Tat offenkundig nichts zu tun haben.

Drei Beispiele:

- Die bei der amerikanischen Rechten sehr beliebte Seite «Gateway Pundit» präsentierte einen Unschuldigen mit Namen und Bild als mutmaßlichen Täter. Sie berichtete, dieser sei ein linksradikaler Trump-Gegner. «Gateway Pundit» berief sich dabei auf die Online-Enzyklopädie Everipedia, eine Art Wikipedia mit weniger Regeln für das Veröffentlichen von Informationen.

- Die amerikanische Journalistin Laura Loomer twitterte, es gebe «eine Verbindung zum Islam». Ihre Begründung: Die zunächst von der Polizei gesuchte Partnerin des mutmaßlichen Täters habe sich im Jahr 2016 in Dubai aufgehalten. Andere Twitter-Nutzer wiesen Loomer süffisant darauf hin, dass sie selbst im April 2017 auch Dubai besucht habe - und dass ein Besuch in dem bei Touristen beliebten Emirat allein nicht das Geringste bedeute.

- Die für ihre Falschnachrichten bekannte Website «Infowars» schustert sich eine bunte Verschwörungstheorie zusammen. In einem Artikel behauptet der Autor, bei dem Schützen seien Schriften der Antifa gefunden worden. Außerdem zitiert er eine unbenannte FBI-Quelle, die Wert darauf legt, dass die Opfer ja ein Country-Konzert besuchten. Sie seien also «patriotische, gottesfürchtige Amerikaner» gewesen, die sich für das Recht auf Waffenbesitz einsetzten. Und schließlich handele es sich möglicherweise um einen fingierten Anschlag, wie angeblich auch bei den Terrorangriffen vom 11. September 2001, den Verschwörungstheoretiker für eine Inszenierung halten. (dpa)