Waffenstillstand im Jemen in Gefahr

Amman. Der erst vor einer Woche verlängerte Waffenstillstand im Jemen ist in Gefahr. Die international anerkannte Regierung des Landes warf am Montag den Huthi-Rebellen vor, die Blockaden der Straßen in die eingekesselte Stadt Tais nicht aufgehoben zu haben - ein Kernbestandteil des Abkommens. "Es gibt große Verstöße gegen den zerbrechlichen Waffenstillstand", warnte Außenminister Ahmed Awad bin Mubarak. "Wir wollen nicht, dass der Waffenstillstand nur eine Pause auf dem Weg in einen größeren Krieg ist."

Die Huthis beschuldigten die Regierung, entgegen den Vereinbarungen keinen Tankern die Fahrt in die Hafenstadt Hodeidah und Flüge in die Hauptstadt Sanaa erlaubt zu haben. Beide Städte werden von Huthis gehalten.

Der Konflikt gilt als Stellvertreterkrieg zwischen den beiden Erzrivalen Saudi-Arabien und Iran. Während der Iran die schiitischen Huthi-Rebellen unterstützt, führt Saudi-Arabien eine Gruppe sunnitisch geprägter Golf-Staaten an, die an der Seite der Regierung steht. Der Krieg hält seit sieben Jahren an. Zehntausende Menschen starben, die Wirtschaft des Landes ist kollabiert und die Bevölkerung von knapp 30 Millionen von einer Hungerkatastrophe bedroht. (Reuters)