Verlag sperrt nach KZ-Äußerung frühere Bücher des deutsch-türkischen Autors Pirinccis

Nach der KZ-Äußerung des Autors Akif Pirincci bei der Kundgebung der fremden- und islamfeindlichen Pegida-Bewegung hat sein Verlag seine früheren belletristischen Bücher gesperrt. Als Reaktion auf seine "inakzeptablen Äußerungen" würden seine bereits vor Jahren veröffentlichten Bücher nicht mehr angeboten, teilte die Verlagsgruppe Random House am Dienstag in München mit. Die zur Gruppe gehörenden Verlage Diana, Goldmann und Heyne hätten mit "großer Bestürzung und Unverständnis" die Aussagen zur Kenntnis genommen und distanzierten sich entschieden.

Pirincci hatte als einer der Hauptredner auf der Pegida-Kundgebung am Montagabend in Dresden gesagt, die "KZs sind ja leider derzeit außer Betrieb". Die Staatsanwaltschaft prüft bereits eine Strafanzeige wegen Volksverhetzung. Die gesamte Rede des Autors war durchsetzt von verbalen Ausfällen und Anfeindungen, so sprach Pirincci von einer "Moslem-Müllhalde" in Deutschland, warnte vor einer "Umvolkung", bezeichnete die Flüchtlinge als "Invasoren" und nannte Politiker "Gauleiter gegen das eigene Volk". Pegida-Gründer Lutz Bachmann hatte die Rede zwar vorzeitig beendet, dies aber lediglich mit Hinweis auf die fortschreitende Zeit.

Die Verlagsgruppe Random House erklärte zu den Äußerungen, der Schutz von Demokratie und Menschenrechten sei "für uns ein zentraler Bestandteil unseres verlegerischen Schaffens, ebenso wie der Respekt vor Traditionen und der Wunsch nach kultureller Vielfalt". Die Aussagen Pirinccis stünden diesen Werten "diametral" entgegen. (AFP)

Mehr zur islamfeindlichen Pegida-Bewegung auf unserer Qantara-Themenseite