Vereinte Nationen benötigen 5,5 Milliarden Dollar für Länder mit Syrien-Flüchtlingen

Zur Unterstützung von Ländern, die Millionen syrische Flüchtlinge aufgenommen haben, benötigen die Vereinten Nationen und ihre Partnerorganisationen nach eigenen Angaben 5,5 Milliarden Dollar (4,8 Milliarden Euro). Mit dem Geld solle Ägypten, Jordanien, dem Libanon, dem Irak und der Türkei geholfen werden, die Auswirkungen zu verkraften, die mit der Aufnahme von Millionen syrischen Flüchtlingen verbunden seien, erklärte die UNO.

Diese Staaten seien seit dem Beginn des Syrien-Konflikts im März 2011 "unglaublich großzügig" gewesen. Dabei sei die Aufnahme von Millionen Syrern auch "herausfordernd" und habe ihren Tribut von den Ländern gefordert.

In der Region sind demnach derzeit 5,6 Millionen syrische Flüchtlinge registriert, darunter etwa eine Million neugeborene Babys. Diese Kinder seien in eine Welt hineingeboren worden, "wo Armut und Arbeitslosigkeit normal sind, frühe Ehen und Kinderarbeit vorkommen und Bildung nicht immer gesichert ist", erklärte der Regionaldirektor des UN-Flüchtlingshilfswerks für den Nahen Osten und Nordafrika, Amin Awad. Die Kinder hätten nach ihrer Geburt eine ungewisse Zukunft vor sich, erklärte er. Armut und Perspektivlosigkeit seien Wegbegleiter ihrer Familien. Viele Flüchtlingskinder müssten arbeiten, erhielten keine oder nur eine unzureichende Schulbildung und Mädchen seien von früher Heirat betroffen.

Die Hilfsgelder sollen für die Versorgung der Flüchtlinge mit Lebensmitteln, Medizin, Unterkünften und Schulbildung verwendet werden. Darüber hinaus solle mit dem Geld auch die Arbeit der örtlichen Institutionen und Gemeinden unterstützt werden, die mit Flüchtlingen zusammenarbeiten.

Größtes Aufnahmeland ist die Türkei mit 3,6 Millionen Menschen aus Syrien. Dahinter folgen der Libanon mit schätzungsweise 1,5 Millionen Geflohenen aus Syrien und Jordanien wo schätzungsweise 1,4 Millionen Menschen aus Syrien Zuflucht fanden.

Innerhalb Syriens sind nach UN-Angaben 13 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, darunter 6,2 Millionen Binnenflüchtlinge. Nach mehr als sieben Jahren Bürgerkrieg zwischen Machthaber Baschar al-Assad und verschiedenen Rebellen- und Terrorgruppen sind viele Teile Syriens verwüstet, die Wirtschaft liegt am Boden. Assad konnte mit Hilfe Russlands und des Irans fast alle Regionen, die von Aufständischen erobert wurden, zurückgewinnen. Während des Kriegs wurden seit dem Frühjahr 2011 bereits mehr als 360.000 Menschen getötet. Millionen Menschen wurden vertrieben. (AFP/epd)