USA drohen mit weiteren Luftangriffen auf Hisbollah

Nach den US-Bombardements auf Stellungen der Hisbollah im Irak und in Syrien hat US-Verteidigungsminister Mark Esper den vom Iran unterstützten Brigaden mit weiteren möglichen Luftangriffen gedroht. Die USA seien zu "zusätzlichen Maßnahmen" bereit, falls sie diese als notwendig erachten sollten, sagte Esper am Sonntag. Dabei gehe es um die Selbstverteidigung der USA und eine abschreckende Wirkung auf Milizen im Irak sowie auf den Iran.

Die US-Streitkräfte hatten nach Angaben des Pentagon zuvor "defensive Präzisionsschläge" gegen insgesamt fünf Hisbollah-Stützpunkte und Waffenlager im westlichen Irak und im östlichen Syrien geführt. Bei den Attacken wurden nach Angaben der proiranischen Hashd al-Shaabi-Milizen insgesamt 19 Kämpfer getötet, darunter mehrere Kommandeure. Außerdem gebe es 35 Verletzte, erklärten die Hashd al-Shaabi-Milizen, zu der die Hisbollah-Brigaden teilweise gehören.

Mit den Angriffen reagierte die US-Armee auf den Tod eines US-Zivilisten bei einem massiven Raketenangriff auf einen Militärstützpunkt im Irak. Die von F-15-Kampfjets ausgeführten US-Luftangriffe seien "erfolgreich" verlaufen, teilte Esper mit. Die Piloten und die Maschinen seien sicher von den Einsätzen zurückgekehrt.

Bei dem vorherigen Angriff auf den US-Militärstützpunkt im nordirakischen Kirkuk waren mehr als 30 Raketen abgefeuert worden. Neben dem toten US-Zivilist, der für die US-Armee arbeitete, wurden dabei mehrere irakische und US-Soldaten verletzt.

Seit Ende Oktober wurden mehrere Raketenangriffe auf Anlagen im Irak verübt, auf denen US-Soldaten oder US-Diplomaten stationiert sind. Niemand bekannte sich zu den Angriffen, die USA machten aber pro-iranische Milizen dafür verantwortlich. Die Beziehungen zwischen Washington und Teheran haben sich unter US-Präsident Donald Trump deutlich verschlechtert. Im Irak übt der Iran großen Einfluss im Irak aus und versucht, die Bildung einer neuen Regierung zu beeinflussen. (AFP)