UN-Sicherheitsrat besorgt über Schicksal von Zivilisten in Palmyra

Der UN-Sicherheitsrat hat sich besorgt über das Schicksal tausender Bewohner in der von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) eroberten syrischen Stadt Palmyra gezeigt. Insbesondere die Lage von Frauen und Kindern sei besorgniserregend, da der IS dafür bekannt sei, Frauen und Kinder zu entführen und auszubeuten, hieß es am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung der 15 Mitglieder des Sicherheitsrates. Vor der Gewalt fliehenden Zivilisten müsse Sicherheit gewährt werden. Es sei vor allem Aufgabe der syrischen Behörden, die Bevölkerung zu schützen.

Der Sicherheitsrat zeigte sich auch besorgt über die Zukunft der antiken Stätten in Palmyra. Frühere Zerstörungen von Kulturerbestätten durch den IS im Irak und in Syrien verurteilte das Gremium. Die einzigartigen antiken Stätten Palmyras zählen zum Welterbe der Unesco.

Im Zuge der Eroberung der syrischen Stadt Palmyra hat die Dschihadistenmiliz Aktivisten zufolge mehr als 200 Menschen, darunter auch Kinder, hingerichtet. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag mitteilte, dokumentierte sie seit dem 16. Mai in der Provinz Homs die Hinrichtung von 67 Zivilisten sowie von 150 syrischen Kämpfern der syrischen Armee, deren Verbündeten und anderen mutmaßlichen Gefolgsleuten der syrischen Regierung durch IS-Kämpfer. Etwa 600 Menschen seien als Kollaborateure gefangen genommen worden.

Unter den Opfern der vergangenen neun Tage seien 14 Kinder und zwölf Frauen, teilte das in Großbritannien ansässige Netzwerk weiter mit. Ganze Familien seien ermordet worden, erklärte der Chef der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman. Die meisten Hinrichtungen wurden demnach aus Palmyra gemeldet. Es habe Erschießungen, aber auch Enthauptungen und Hinrichtungen mit Messern gegeben. Die Beobachtungsstelle stützt sich auf ein dichtes Netzwerk von Informanten in ganz Syrien. Ihre Angaben können kaum unabhängig überprüft werden.

Syrische Staatsmedien hatten zuvor berichtet, der IS habe in Palmyra ein Massaker verübt. Etwa 400 Zivilisten, zumeist Frauen und Kinder, seien getötet worden. (AFP)