UN fordert freies Geleit für Zivilisten in umkämpfter libyscher Stadt

Angesichts der Gewalt in der ostlibyschen Stadt Derna haben die Vereinten Nationen freies Geleit für Zivilisten aus der Kampfzone gefordert. «Alle (Konflikt)-Parteien sollten respektieren, dass Zivilisten kein Ziel sind und einen sicheren Weg aus den Konfliktgebieten sowie Zugang zu Gesundheitseinrichtungen brauchen», teilte die UN-Mission für das Bürgerkriegsland am Mittwoch mit. Das einzige funktionierende Krankenhaus der Region sei seit Dienstag geschlossen.

Der mächtige libysche General Khalifa Haftar hatte vor einem Monat eine Offensive gegen die letzte von Islamisten kontrollierte Stadt im Osten des Landes gestartet. Am Montag verkündete er in einer TV-Ansprache die Eroberung mehrerer Stadtviertel und weiterer Gebiete in der Umgebung. Derna ist die einzige Stadt im Osten Libyens, die nicht unter der Kontrolle von Haftars Armee steht.

Haftars Truppen kontrollieren auch größere Gebiete im Zentrum Libyens. Der General lebt in Bengasi, wo 2011 der bewaffnete Aufstand gegen den damaligen Langzeitmachthaber Muammar al-Gaddafi begonnen hatte. Seit dem Sturz Gaddafis wird Libyen von einem Bürgerkrieg erschüttert. Drei verschiedene Regierungen und Hunderte Milizen kämpfen in dem ölreichen nordafrikanischen Land um die Kontrolle. (dpa)