Türkei rügt teilweise Aufhebung des US-Waffenembargos gegen Zypern

Die USA haben das Waffenembargo gegen Zypern in Teilen aufgehoben und damit Kritik aus der Türkei auf sich gezogen. In einer Zeit, in der man versuche, die Spannungen im östlichen Mittelmeer zu mildern, sei die Entscheidung Gift für Frieden und Stabilität in der Region, teilte das türkische Außenministerium am Dienstagabend mit.

Die Türkei rief die USA auf, ihre Entscheidung zu überdenken und drohte mit Gegenmaßnahmen, «um die Sicherheit des türkisch-zyprischen Volkes zu gewährleisten». Die USA hatten zuvor beschlossen, den Verkauf nicht-tödlicher Waffen an Zypern für das kommende Fiskaljahr zu erlauben und damit ein jahrzehntelanges Waffenembargo gegen den griechisch-zyprischen Teil der Insel teilweise beendet. «Die Republik Zypern ist ein Schlüsselpartner im östlichen Mittelmeer. Ich freue mich zu verkünden, dass wir unsere Sicherheitszusammenarbeit vertiefen», sagte US-Außenminister Mike Pompeo am Dienstag.

Der Präsident der international anerkannten Republik Zypern, Nikos Anastasiades begrüßte die Entscheidung in einem Tweet: «Eine positive Entwicklung, die die bilaterale Sicherheitspartnerschaft zwischen Zypern und den Vereinigten Staaten stärkt.»

Die Türkei erkennt Zypern nicht an. Im Norden der Insel wurde mit türkischer Hilfe eine Türkische Republik Nordzypern eingerichtet, sie wird jedoch nur von Ankara anerkannt. Die gesamte Insel hingegen wird als Republik Zypern international anerkannt und ist seit 2004 EU-Mitglied. Die Türkei und Griechenland streiten sich bereits seit Jahren um die Zypern-Frage.

Die Beziehungen zwischen beiden Ländern sowie deren Unterstützern sind zudem wegen eines Konflikts um mögliche Erdgasvorkommen im östlichen Mittelmeer besonders angespannt. Die Türkei erkundet den Untergrund in Seegebieten, die von Zypern oder Griechenland beansprucht werden. (dpa)