Trump offen für gemeinsame Militäreinsätze mit Russland in Syrien

Der neue US-Präsident Donald Trump steht nach Angaben seines Sprechers möglichen gemeinsamen Militäreinsätzen mit Russland gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien offen gegenüber. Wenn es eine Möglichkeit gebe, den IS zusammen mit Russland oder irgendeinem anderen Land zu bekämpfen, dann "werden wir sie sicherlich ergreifen", sagte der Pressesprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer, am Montag in Washington.

Trump habe klargemacht, dass er "mit jedem Land zusammenarbeiten wird, dass unser Interesse daran teilt, den IS zu besiegen", betonte der Sprecher. Zuvor hatte das Verteidigungsministerium in Moskau mitgeteilt, dass die russische Luftwaffe in Syrien bereits mit den US-Streitkräften abgestimmte Angriffe ausgeführt habe. Dies wurde allerdings vom Pentagon dementiert.

Den russischen Angaben zufolge soll das Oberkommando der russischen Truppen in Syrien vom US-Militär die Koordinaten von IS-Zielen nahe Al-Bab in der nordsyrischen Provinz Aleppo erhalten haben. Zwei russische Kampfflugzeuge hätten daraufhin dort "terroristische Ziele" attackiert. Dabei seine mehrere Waffen- und Treibstofflager vernichtet worden.

Das Pentagon erklärte dazu, es koordiniere keine Luftangriffe mit den russischen Streitkräften. Der einzige bestehende Kommunikationskanal mit den Russen in Syrien habe den Zweck, "Vorfälle" zwischen russischen Flugzeugen und denen der US-geführten Militärkoalition im syrischen Luftraum zu vermeiden.

Trump hat eine Verbesserung der Beziehungen zum russischen Staatschef Wladimir Putin in Aussicht gestellt, die unter anderem durch dessen massive militärische Intervention im syrischen Bürgerkrieg an der Seite des Machthabers Baschar al-Assad beschädigt worden sind.

Putin lud die neue US-Regierung auch zur Syrien-Konferenz in der kasachischen Hauptstadt Astana ein. Dort verhandeln Vertreter der syrischen Regierung und mehrerer Rebellengruppen unter Vermittlung Russlands sowie der Türkei und des Iran. Die Trump-Regierung entsandte jedoch trotz der russischen Einladung keine Vertreter. Der Iran lehnt eine Beteiligung Washingtons an den Gesprächen ab. (dpa)

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