Theater: "ArabQueen - oder das andere Leben"
Mariam führt ein Doppelleben: Zu Hause die folgsame Tochter strenger muslimischer Eltern. Auf der Straße die selbstbewusste ArabQueen, die mit ihrer Freundin Lena tanzen geht und sich andere kleine Freiheiten erschleicht. Als ihre Eltern eine Ehe für sie arrangieren wollen, steht Mariam vor einer Entscheidung, die ihr ganzes weiters Leben bestimmen wird.
Die Journalistin Güner Balci schildert anhand der (wahren) Geschichte Mariams die Zerreißprobe, vor der viele junge muslimische Frauen in Deutschland stehen: der Tradition zu folgen oder sich von ihrer Familie zu emanzipieren – mit allen Konsequenzen.
Mit „ArabQueen“ greift der Heimathafen Neukölln ein weiteres brisantes Thema auf. Das Stück beschließt nach „Arabboy“ und „Sisters“ die Neukölln-Trilogie.
Von und mit: Tanya Erartsin, Inka Löwendorf, Sascha Ö.Soydan | Regie: Nicole Oder | Kostüm: Wiebke Meier | Bühne: Julia von Schacky | Musik: Heiko Schnurpel | Dramaturgie: Elisabeth Tropper | Assistenz: Julie Mercier, Brigitte Schima | Lichtdesign: Christian Gierden, Manuel Schusch, Alexander Knobbe | Ton: Bastian Essinger | für die Bühne eingerichtet von: Nicole Oder und Elisabeth Tropper
„Groovende[r] Trip in die Welt der „Arabqueen“, der vom Kopf durchs Herz in die Beine geht – und zurück in den Kopf. Es ist ein pulsierender Theaterabend […]Ein Theaterknall wie einst in Ibsens „Nora“. So donnern Emanzipationsbewegungen.“
Berliner Zeitung
„Dass auf der Bühne viel, viel mehr von den Ambivalenzen eines solchen Lebens zu sehen ist, das liegt an Regisseurin Nicole Oder, der weniger an einer politischen Botschaft zu liegen scheint als daran, die Klischees von Kopftuchzwang und Integrationsverweigerung mit Leben zu füllen. Vor allem aber liegt es an den drei sensationellen Schauspielerinnen, die neben ihren Hauptrollen auch noch eine ganze Reihe von Nebenfiguren spielen […]Das ist auch deshalb so überzeugend, weil in der Wandelbarkeit der Darstellerinnen sehr deutlich wird, dass es sich bei all den Figuren der Integrationsdebatte immer auch um Posen handelt.“
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung