Teheran: Irans Präsident Raisi "begrüßt" Einladung aus Saudi-Arabien

Teheran. Nach der überraschenden Annäherung zwischen den rivalisierenden Regionalmächten Iran und Saudi-Arabien hat der iranische Präsident Ebrahim Raisi eine Einladung des saudischen Königs Salman "begrüßt". In einem Brief an Raisi habe der König "die Vereinbarung zwischen den beiden brüderlichen Ländern begrüßt und ihn nach Riad eingeladen", teilte Raisis stellvertretender Stabschef für politische Angelegenheiten, Mohammad Dschamschidi, am Sonntag mit. Raisi wiederum habe "die Einladung begrüßt".



Zudem teilte der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian am Sonntag mit, die beiden Länder hätten sich auf ein Treffen ihrer Spitzendiplomaten geeinigt. Wo genau die Gespräche geplant sind, sagt er zunächst nicht.



Der Iran und Saudi-Arabien hatten sich im März nach jahrelanger Eiszeit angenähert und die Wiederaufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen vereinbart. Das Abkommen war unter Vermittlung Chinas zustande gekommen. Beide Länder vereinbarten, ihre Botschaften wieder zu eröffnen und die wirtschaftlichen Beziehungen wiederzubeleben. Die Annäherung war international auf weitgehend positive Reaktionen gestoßen.



Es wird erwartet, dass der schiitische Iran und das sunnitische Saudi-Arabien ihre diplomatischen Vertretungen binnen zwei Monaten wiedereröffnen und die vor mehr als 20 Jahren unterzeichneten Abkommen über Sicherheit und wirtschaftliche Zusammenarbeit umsetzen.



Saudi-Arabien und der Iran hatten ihre Beziehungen vor sieben Jahren abgebrochen, nachdem Demonstranten im Iran diplomatische Vertretungen Saudi-Arabiens angegriffen hatten. Auslöser der Angriffe war die Hinrichtung des bekannten schiitischen Geistlichen Nimr al-Nimr in Saudi-Arabien. Im Jemen-Krieg unterstützt Riad die Regierungstruppen, während Teheran hinter den Huthi-Rebellen steht. (AFP)