Tausende Studenten gehen gegen Präsidentschaftswahl in Algerien auf die Straße

Rund 3.000 Studenten haben am Dienstag in Algier gegen die geplante Präsidentschaftswahl protestiert. "Keine Abstimmung", riefen die Studenten, die begleitet von einem Großaufgebot an Polizisten über eine der Hauptverkehrsstraßen der algerischen Hauptstadt zogen, bevor sich die Kundgebung ohne Zwischenfälle auflöste.

Die Demonstranten in Algier gingen nun schon den 32. Dienstag in Folge auf die Straße. Noch größere Proteste finden seit Februar jeden Freitag statt. Die Demonstrationen endeten auch nicht, als im April der langjährige Staatschef Abdelaziz Bouteflika zurücktrat. Inzwischen richten sie sich gegen Algeriens gesamte Führungselite, insbesondere gegen Armeechef Gaïd Salah, der seit Bouteflikas Rücktritt der starke Mann in dem nordafrikanischen Staat ist.

Auf Druck des Armeechefs und gegen den Willen der Protestbewegung hatte Übergangspräsident Abdelkader Bensalah vor einigen Wochen Präsidentschaftswahlen für den 12. Dezember angesetzt. Die Demonstranten sehen in einer baldigen Wahl den Versuch der Übergangsregierung, sich an der Macht zu halten. Sie fordern weitere demokratische Reformen sowie ein Ende des seit zwei Jahrzehnten bestehenden Machtapparats. (AFP)