Syrien-Krieg: Dschihadistengruppe lehnt Rückzug von entmilitarisierter Zone in Idlib ab

Die Dschihadistengruppe Hajat Tahrir al-Scham hat einen Rückzug von der entmilitarisierten Zone um die syrische Rebellenhochburg Idlib abgelehnt.

"Was das Regime (von Präsident Baschar al-Assad) militärisch oder durch Gewalt nicht einnehmen konnte, wird es auch nicht auf friedlichem Wege durch Verhandlungen und Politik bekommen", sagte der Anführer der mächtigsten Dschihadistengruppe in Idlib, Abu Mohammed al-Dscholani, am Samstag (3.8.2019) 

Die syrische Regierung hatte am Donnerstag einer Waffenruhe für die Rebellenbastion Idlib zugestimmt. Als Bedingung wurde nach Angaben der amtlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana der Abzug der Rebellen aus der entmilitarisierten Zone um Idlib genannt.

Die USA begrüßten die Waffenruhe. Aber die "Angriffe gegen Zivilisten und die zivile Infrastruktur müssen enden", sagte Außenamtssprecherin Morgan Ortagus. 

Eigentlich gilt für die Region bereits seit dem vergangenen September eine Waffenruhe. Eine damals im russischen Sotschi von der Türkei und Russland ausgehandelte Vereinbarung sah zudem die Schaffung einer entmilitarisierten Zone um Idlib vor, doch wurde das Abkommen nie vollständig umgesetzt.

Der größte Teil der Provinz Idlib sowie einige Bezirke von Hama, Aleppo und Latakia stehen unter Kontrolle des syrischen Al-Kaida-Ablegers Hajat Tahrir al-Scham. Assads Truppen und ihre russischen Verbündeten fahren seit Ende April eine neue Offensive gegen die Dschihadisten und Rebellen in Idlib. Durch die Kämpfe wurden nach UN-Angaben mehr als 400.000 Menschen vertrieben.

Seit dem Beginn des Kriegs in Syrien im Jahr 2011 sind 370.000 Menschen getötet und Millionen weitere vertrieben worden. (AFP)