Studie: Syrische Flüchtlingskinder glauben nicht an Rückkehr

Berlin. Laut einer Umfrage der Hilfsorganisation "Save the Children" glaubt der Großteil der syrischen Flüchtlingskinder nicht an eine baldige Rückkehr in ihr Heimatland. Knapp 80 Prozent der Befragten meinten, in zwei Jahren in einem anderen Land als Syrien zu wohnen, so ein Ergebnis des am Dienstag in Berlin vorgestellten Studie "Anywhere but Syria".

Für den Bericht befragte "Save the Children" den Angaben zufolge zwischen November und Dezember 2020 über 1.900 syrische Kinder im Alter von 13 bis 17 Jahren in der Türkei, dem Libanon, Jordanien, den Niederlanden sowie den von der syrischen Regierung kontrollierten Gebieten des Landes. Dabei zeigten sich teilweise Unterschiede zwischen den einzelnen Aufenthaltsländern.

So wollten nur drei Prozent der aktuell in der Türkei lebenden Kinder in ihre Heimat zurückkehren, gegenüber jeweils neun Prozent in Jordanien und den Niederlanden und 29 Prozent im Libanon. Daneben gaben 56 Prozent der Binnenvertriebenen in Syrien an, gerne in ihre Herkunftsregion zurückkehren zu wollen, wogegen sich nur knapp 30 Prozent wünschten, in einem anderen Land zu wohnen.

Als größten gemeinsamen Wunsch nannten 26 Prozent der Befragten ein Ende des Konflikts in Syrien, gefolgt von 18 Prozent, die sich mehr Bildung wünschten. Insgesamt gaben 42 Prozent an, dass sie derzeit keine Schule besuchten, was maßgeblich auf Kosten (41 Prozent), aber auch Diskriminierung (29 Prozent) sowie fehlende Dokumente (19 Prozent) zurückzuführen sei. Lediglich in den Niederlanden besuchten alle befragten Kinder derzeit eine Schulform, wobei dort mit 64 Prozent die meisten angaben, Erfahrung mit Diskriminierung gemacht zu haben. (KNA)