Start der Imam-Ausbildung am Islamkolleg verzögert sich

Osnabrück. Der eigentlich für April geplante Start der neuen Imam-Ausbildung am Islamkolleg Deutschland in Osnabrück verzögert sich pandemiebedingt. "Corona hat einiges durcheinandergewirbelt", sagte der Vorsitzende Esnaf Begic am Donnerstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Neuer Termin für den offiziellen Beginn der zweijährigen Ausbildung sei der 15. Juni. In der vergangenen Woche habe man die Auswahlgespräche für die Kollegiaten geführt. Die Lehrpläne und das Lernmaterial seien fertig.



Die Ausbildung am Islamkolleg soll verbandsübergreifend und auf Deutsch erfolgen und sieben Bereiche umfassen: Predigtlehre, Koranrezitation, Seelsorge, politische Bildung, gottesdienstliche Praktiken, Gemeindepädagogik und soziale Arbeit. Bis zu 25 Plätze für angehende Imame sind vorgesehen. In der Regel sollen sie vor der Ausbildung bereits ein Studium der islamischen Theologie abgeschlossen haben.



Auch Fortbildungen für bereits tätige Imame soll es am Kolleg geben. Zudem ist eine eigenständige Seelsorgeausbildung geplant, wie Begic erklärte. Dafür suche man noch muslimische und kirchliche Kooperationspartner. Das Islamkolleg wird vom Bundesinnenministerium und dem Land Niedersachsen unterstützt.



Zu den Gründungsmitgliedern gehören islamische Theologen, muslimische Personen des öffentlichen Lebens und Verbände wie der Zentralrat der Muslime in Deutschland oder das Bündnis Malikitischer Gemeinden Deutschland. Andere größere Verbände wie die türkisch-islamische Ditib lehnen eine Zusammenarbeit bislang ab. (KNA)