Stadt Monheim überlässt Muslimen Grundstücke für Moscheebauten

Die Stadt Monheim am Rhein stellt islamischen Gemeinden kostenlos zwei kommunale Grundstücke für den Bau von Moscheen zur Verfügung. Der Stadtrat beschloss die umstrittene Maßnahme am Mittwochabend mit den Stimmen der lokalen Partei Peto, die im Rat die absolute Mehrheit der Sitze inne hat.

Die Grundstücke haben einen Wert von insgesamt etwa 850.000 Euro. Über einen zweckgebundenen Zuschuss der Stadt sollen die beiden islamischen Gemeinden die Areale aufkaufen können. Zudem will die Kommune die beiden bisherigen Grundstücke erwerben, die von den Gemeinden derzeit noch genutzt werden.

Nach den Plänen soll der Verein «Ditib-Türkisch Islamische Gemeinde zu Monheim» eine ehemalige Liegewiese eines alten Freibades erhalten, der Verein «Islamische Gemeinde in Monheim und Umgebung» bekommt ein Grundstück auf dem Gelände eines Betonsteinwerkes. Die Areale sind 3.700 beziehungsweise 3.500 Quadratmeter groß. Beide Gemeinden haben zusammen rund 700 Mitglieder.

Mit ihren Plänen hatte die 43.000-Einwohner-Stadt südlich von Düsseldorf bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Kritik an dem Vorhaben richtete sich vor allem gegen den Umstand, dass die Stadt den muslimischen Gemeinden die Grundstücke unentgeltlich zur Verfügung stellt. Bürgermeister Daniel Zimmermann erklärte, es gehe darum, die islamischen Gemeinden «aus den Hinterhöfen herauszuholen». Derzeit seien die Moscheen von der Straße aus nicht erkennbar.

Monheim als «reichste Stadt in NRW» pro Einwohner müsse die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die islamischen Gemeinden einen angemessenen Platz im Stadtbild erhielten, betonte Zimmermann in der Debatte des Stadtrats. Das sei ein wichtiger Beitrag und ein klares Bekenntnis zur Integration. Beide Gemeinden, die seit den 80er Jahren in Monheim ansässig seien, brauchten mehr Platz für ihr Gemeindeleben. Er hoffe darauf, dass die Moscheen «stadtbildprägend» sein werden. (epd)