Spionageprozess gegen US-Reporter im Iran beendet

Der Spionageprozess gegen den seit über einem Jahr im Iran inhaftierten US-Reporter Jason Rezaian ist am Montag in Teheran beendet worden. Das sagte die Anwältin des Journalisten, Lejla Ahsan. Sie erwarte das Urteil des Revolutionsgerichts innerhalb einer Woche, fügte sie hinzu. Bei einer Verurteilung werde sie in Berufung gehen.

Dem Iran-Korrespondenten der «Washington Post» wird Spionage für die USA und Propaganda gegen das islamische Land vorgeworfen. Auch der vierte Prozess fand hinter verschlossenen Türen statt, wie die Nachrichtenagentur Fars berichtete. Es ist nicht ungewöhnlich, dass das Revolutionsgericht das Urteil nicht sofort verkündet. Das Gericht ist hauptsächlich für Spionage und nationale Sicherheit zuständig.

Mary Rezaian, die Mutter des Angeklagten, hoffte nach der Verhandlung weiterhin auf einen Freispruch für ihren Sohn. Den Prozess gegen ihn bezeichnete sie als politisch motiviert. Seine Nachrichtenquellen seien dieselben wie die von anderen Reportern. «Falls es für die Spionagevorwürfe Beweise gibt, sollte das Gericht die vorlegen», sagte sie Reportern vor dem Revolutionsgericht.

Rezaian soll über eine US-Journalistin Insider-Informationen ans Weiße Haus weitergeleitet haben. Der 39-Jährige bestreitet dies. Er sei im Iran lediglich seiner journalistischen Arbeit nachgegangen. Die US-Regierung hat die Anklagen als absurd zurückgewiesen und die sofortige Freilassung Rezaians gefordert. (dpa)