Russland will sich nicht in Afghanistan einmischen

Russland will sich auch nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban am Hindukusch aus Afghanistan heraushalten. "Wir werden uns nicht in die inneren Angelegenheiten Afghanistans einmischen oder unser Militär in einen Konflikt verwickeln, in dem jeder gegen jeden ist", sagte der russische Präsident Wladimir Putin bei einer Versammlung von Funktionären der Regierungspartei "Einiges Russland" am Dienstag.

"Die Sowjetunion hat in diesem Land ihre eigenen Erfahrungen gemacht", sagte Putin mit Blick auf die Invasion sowjetischer Truppen 1979, die in einem jahrzehntelangen blutigen Guerillakrieg mit den Mudschaheddin mündete. "Wir haben die nötigen Lektionen gelernt", sagte Putin. Der damalige Krieg kostete bis zu zwei Millionen Afghanen das Leben, sieben Millionen weitere wurden aus ihrer Heimat vertrieben und mehr als 14.000 sowjetische Soldaten wurden getötet.

Beim Besuch der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Moskau am Freitag hatte Putin dem Westen eine "unverantwortliche" Afghanistan-Politik vorgeworfen. Diese habe darauf abgezielt, dem Land von außen "fremde Werte" aufzuzwingen. (AFP)

 

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