Rabbiner verlangen Ende von Hauszerstörungen im Westjordanland

Mehr als 400 Rabbiner haben einen Appell gegen Hauszerstörungen in den Palästinensergebieten unterzeichnet. Laut der israelischen Tageszeitung «Haaretz» (Onlineausgabe Sonntag) rufen die Mitglieder der Organisation «Rabbis for Human Rights» Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu auf, die Politik der Hauszerstörungen zu beenden und den palästinensischen Bewohnern der von Israel kontrollierten Gebiete eine Mitsprache bei Bebauungsplänen einzuräumen.

Die aktuellen Gesetze schränkten die Möglichkeiten für Palästinenser stark ein, selbst auf unangefochtenem Grundbesitz Häuser zu bauen, zitierte die Zeitung aus dem Schreiben. Lokale und regionale palästinensische Komitees für Strukturentwicklung seien seit 1971 abgeschafft. «Die Armee plant für sie», so die Rabbiner.

Die Hauszerstörungen erfolgten nicht aus Sicherheitsgründen, sondern mit Blick auf die Raumplanung. Tausende Palästinenser seien gezwungen, ohne Genehmigungen zu bauen. Jedes Jahr würden «Hunderte Häuser» allein in der von Israel komplett kontrollierten sogenannten Zone C in Schutt gelegt, erklärten die Rabbiner.

Die «Rabbis for Human Rights» hatten sich laut der Zeitung bereits im April vergangenen Jahres mit einem entsprechenden Begehren an den Obersten Gerichtshof in Israel gewandt. Die israelische Regierung ist dagegen. (KNA)

Mehr Informationen auf der Webseite von «Rabbis for Human Rights»