Prozessauftakt nach mutmaßlichem Komplott gegen Jordaniens König

Amman. Mehr als zwei Monate nach einem mutmaßlichen Komplott gegen Jordaniens König Abdullah II. hat ein Prozess gegen zwei Angeklagte begonnen. Die beiden Männer plädierten am Montag vor dem Staatssicherheitsgericht auf unschuldig, wie der staatliche TV-Sender Al-Mamlaka TV meldete.



Ihnen wird unter anderem Aufruhr gegen das Königshaus und Gefährdung der Sicherheit vorgeworfen. Sie sollen enge Verbindungen zum früheren Kronprinzen Hamsa bin Hussein gehabt haben. Der jüngere Halbbruder König Abdullahs soll im Zentrum eines Komplotts gestanden haben, welchen das Königshaus nach eigenen Angaben in diesem April verhindert hatte.



Berichten zufolge kam es zwischen den Brüdern zu einem offenen Streit. Prinz Hamsa wurde unter Hausarrest gestellt, bekräftigte danach jedoch öffentlich seine Loyalität zu Abdullah. Hamsa war bis 2004 Thronfolger, wurde dann aber abgesetzt.



Al-Mamlaka TV zufolge durften nur Anwälte und Zeugen in den Gerichtssaal. Medien waren nicht zugelassen. Angeklagt sind der frühere Finanzminister und Ex-Chef des königlichen Hofes, Bassim Auadallah, und das Mitglied des Königshauses, Hassan bin Sajid. Al-Mamlaka TV hatte in diesem Monat berichtet, die Ermittlungenhätten ergeben, dass die beiden Angeklagten Prinz Hamsa bei seinen Ambitionen auf die Machtübernahme unterstützt hätten.



Hamsa selbst muss sich nicht vor Gericht verantworten. Sein Fall werde «im Rahmen der haschemitischen Königsfamilie» behandelt, erklärte Abdullah II. nach der Aufdeckung des Komplotts. Insgesamt waren 18 Menschen verhaftet wurden, von denen 16 wieder freikamen. (dpa)