Protest gegen Auspeitschung: Amnesty fordert Freilassung des saudischen Bloggers Badawi

Amnesty International fordert von Saudi-Arabien, die erneute Auspeitschung des Bloggers Raif Badawi sofort zu stoppen sowie ihn unverzüglich und bedingungslos freizulassen. An diesem Donnerstag will die Menschenrechtsorganisation der saudi-arabischen Botschaft in Berlin rund 50.000 Protestbriefe gegen die Bestrafung von Badawi überreichen, wie Amnesty am Mittwoch mitteilte. Bei der Aktion sollen neben dem Zeigen von Bannern, Schildern und Bildern von Raif Badawi über Lautsprecher auch der Klang von Peitschenhieben eingespielt werden.

Trotz weltweiter Proteste war Badawi am 9. Januar 2015 öffentlich ausgepeitscht worden. Der Blogger erhielt Amnesty zufolge auf einem Platz vor der Al-Jafali-Moschee in Dschidda, Saudi-Arabien, 50 Hiebe.

Insgesamt war er am 7. Mai 2014 zu zehn Jahren Haft, 1.000 Peitschenhieben und weiteren Strafmaßnahmen verurteilt worden. Badawi hatte die Webseite «Saudi-Arabische Liberale» gegründet, eine Plattform zum öffentlichen Meinungsaustausch. Laut Anklage soll er Beiträge veröffentlicht haben, die «den Islam beleidigten». Der nächste Teil der grausamen Auspeitschungen soll schon am Freitag vollstreckt werden.

«Auspeitschung verstößt gegen das völkerrechtliche Verbot von Folter und anderer grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung», betonte Amnesty International. Die saudi-arabischen Behörden müssten die Vollstreckung der Strafe sofort beenden. Weiter erklärte die Menschenrechtsorganisation, «Badawi ist ein gewaltloser politischer Gefangener, der lediglich sein Recht auf freie Meinungsäußerung wahrgenommen hat». (epd)

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