Pro Asyl verleiht Menschenrechtspreis an Priester und Flüchtlingshelfer Zerai

Der eritreische Priester und Flüchtlingshelfer Mussie Zerai ist mit dem Menschenrechtspreis von Pro Asyl ausgezeichnet worden. Zerai kümmert sich seit mehr als zehn Jahren um die Rettung von Flüchtlingen aus Seenot. "Ich möchte meine Stimme für die Menschen erheben, die keine Stimme haben", sagte Mussie Zerai am Samstag in seiner Dankesrede nach der Preisverleihung in Frankfurt am Main.

Er warnte vor einer Zerstörung des europäischen Traums, eine Oase für Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit zu sein. Zugleich kritisierte er das Abkommen zwischen der Europäischen Union und der Türkei, das vorsieht, dass die Türkei auf den griechischen Ägäisinseln ankommende Flüchtlinge zurücknimmt. Dieser Deal diene als Vorbild für weitere Deals, unter anderem mit despotischen Regimes wie Sudan oder Eritrea, befürchtet Zerai.

Pro Asyl würdigte Zerais jahrelanges Engagement für Flüchtlinge. "Jeder weitergeleitete Notruf, den er empfängt, jeder fehlgeschlagene Rettungsversuch ist für ihn Anlass, öffentlich seine Stimme zu erheben und Politiker in Europa an ihre Verpflichtung zum Flüchtlingsschutz zu erinnern", erklärte der Vorsitzende der Menschenrechtsorganisation, Andreas Lipsch. Mit dem mit 5.000 Euro dotierten Menschenrechtspreis werden Persönlichkeiten geehrt, die sich in herausragender Weise für die Achtung der Menschenrechte und den Schutz von Flüchtlingen einsetzen. (AFP)

Lesen Sie hierzu auch das Porträt des Flüchtlingshelfers Pater Zerai auf Qantara.de