Petition ruft zur Selbstbestimmtheit der Frauen in Saudi-Arabien auf

Tausende Bürgerrechtsaktivisten in Saudi-Arabien haben in einer Petition von König Salman die Abschaffung des Vormundschaftssystems gefordert, das Männern in dem erzkonservativen Königreich weitreichende Rechte über die Frauen zubilligt. Sie verlangten in der Petition, der König solle "ein Alter für die Volljährigkeit der Frauen" festlegen, "ab dem sie erwachsen sind und die Verantwortung für ihr Handeln übernehmen", sagte die emeritierte Akademikerin Asisa al-Jussef am Dienstag.

Fast 15.000 Menschen hätten die Petition unterzeichnet, in der gefordert wird, die zehn Millionen Frauen des Landes "vollständig als Bürger" zu behandeln. Ihr Versuch, die Petition dem königlichen Kabinett zu überreichen, sei allerdings gescheitert, sagte al-Jussef. Stattdessen werde sie diese nun per E-Mail übermitteln.

In Saudi-Arabien benötigten Frauen zum "Arbeiten, Reisen, für ärztliche Behandlungen und die Beantragung eines Personal- oder Reisepasses" die Zustimmung ihres männlichen Vormundes, heißt es weiter in der Petition. Das Königreich ist zudem das einzige Land weltweit, in dem Frauen nicht Auto fahren dürfen.

Bereits im März 2014 hatte eine ähnliche Initiative auf die Ungleichbehandlung hingewiesen und unter anderem dazu aufgerufen, gegen die Verheiratung Minderjähriger sowie sexuelle Belästigung vorzugehen. (AFP)