Pakistans Christen fordern besseren Schutz - Priester ermordet

Islamabad. Nach dem Mord an einem anglikanischen Priester und anhaltenden Angriffen haben Christen in Pakistan für einen besseren Schutz religiöser Minderheiten demonstriert. "Wir fühlen uns alleingelassen, schutzlos und bedroht", zitierte der asiatische Pressedienst Ucanews (Montag) den Vorsitzenden der christlichen Bürgerrechtsorganisation Muttahida Masihi Council, Noel Ijaz. "Das Gefühl der Unsicherheit innerhalb der christlichen Gemeinschaft und anderer religiöser Minderheiten nimmt zu, wenn sich solche Vorfälle in Pakistan ereignen", sagte Ijaz.



Seine Organisation hatte zu einer Protestkundgebung vor dem "Presseclub" in Karatschi aufgerufen. "Wir fordern die Festnahme und die Verurteilung der Täter für ihre Verbrechen. Die traurige Realität ist jedoch, dass Angriffe auf religiöse Minderheiten in der Regel ungestraft bleiben", so Ijaz weiter. Der christliche Menschenrechtsaktivist Asif Bastian, Mitglied der Gruppe "Voice of Justice", klagte: "Wir werden geschlagen, verfolgt und unterdrückt." Straflosigkeit ermutige Fanatiker, die Unterdrückung religiöser Minderheiten noch zu verstärken.



Am 30. Januar hatten in Peshawar zwei Attentäter auf den Wagen geschossen, in dem die Geistlichen Patrick Naeem und William Siraj nach dem Sonntagsgebet in der All Saints Church nach Hause fuhren. Siraj starb an seinen Verletzungen. Er war seit 2016 Pfarrer in der Hauptstadt der Provinz Khyber Pakhtunkhwa. Die Region im Norden Pakistans an der Grenze zu Afghanistan gilt seit langem als Hochburg radikal-islamischer Gruppen.



Auch die katholische Bischofskommission sowie Karatschis Erzbischof Benny Mario Travas verurteilten die Bluttat. Der Mord habe unter Christen Angst ausgelöst, den Frieden und die religiöse Harmonie in ganz Pakistan gestört, erklärte der Erzbischof laut Ucanews. (KNA)