Open Doors: Abgelehnte Asylanträge von Konvertiten überprüfen

Die Organisation Open Doors fordert eine Neuüberprüfung von abgelehnten Asylanträgen christlicher Konvertiten durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). In der Vergangenheit könnten Glaubenswechsel von Konvertiten als unglaubwürdig eingestuft worden sein, ohne dass die zuständigen BAMF-Mitarbeiter die dazu notwendige Erfahrung und Qualifikation besäßen, so Open Doors am Montag im hessischen Kelkheim. Kirchengemeinden, Organisationen und Ehrenamtler hätten von einer "Vielzahl" derartiger Fälle berichtet, hieß es.

Viele Christen mit muslimischem Hintergrund seien getauft und engagierten sich in den Gemeinden, betonte Open Doors: "Entsprechende Bestätigungsschreiben von Gemeinden wurden bei den Entscheidungen zu wenig beachtet." Dabei müssten sie einen "wesentlichen Stellenwert" sowohl bei künftigen Prüfverfahren als auch bei den "dringend erforderlichen Neubewertungen abgelehnter Asylbescheide" erhalten, forderte Open-Doors-Geschäftsführer Markus Rode.

Konvertiten seien teils in ihre Herkunftsländer abgeschoben oder sollten noch dorthin abgeschoben werden, obwohl ihnen dort nach islamischem Recht wegen "Abfall vom Islam" der Tod drohe, warnte die Organisation. Um der Forderung nach Neuüberprüfung Nachdruck zu verleihen, hat Rode nach eigenen Angaben einen Brief an Bundesinnenminister Thomas de Maiziere geschrieben, der auch Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie dem Unionsfraktionsvorsitzenden Volker Kauder (alle CDU) zugeleitet wurde. Kauder hat sich wiederholt zum Thema Religionsfreiheit positioniert.

Open Doors ist eine im hessischen Kelkheim ansässige international agierende Organisation, die sich vorwiegend der Berichterstattung über Christenverfolgung widmet. (KNA)

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