Nach Präsidentenwahl in Uganda Streit mit verbündeter US-Regierung

Nairobi. Nach der Präsidentenwahl in Uganda hat die Regierung des ostafrikanischen Landes schwere Vorwürfe gegen den Verbündeten USA erhoben. Die USA hatten das Votum, bei dem sich Amtsinhaber Yoweri Museveni laut Wahlkommission gegen Herausforderer Bobi Wine durchgesetzt hatte, als nicht fair kritisiert. Die US-Botschafterin in Uganda, Natalie Brown, zog nun mit dem Versuch, den inzwischen unter Hausarrest stehenden Oppositionsführer Wine zu besuchen, den Zorn der Regierung in Kampala auf sich: "Was sie offen versucht hat, ist sich in Ugandas Innenpolitik einzumischen,... um unsere Wahlen und den Willen des Volkes zu untergraben", sagte Regierungssprecher Ofwono Opondo zu Reuters.

Die US-Botschaft hatte am Montagabend erklärt, Brown sei von einem Besuch Wines abgehalten worden. Die Botschafterin habe sich davon überzeugen wollen, dass Wine gesund und in Sicherheit sei. Regierungssprecher Opondo wies das Vorgehen Browns als unangemessen zurück. "Sie sollte nichts außerhalb der diplomatischen Normen tun", sagte Opondo. Zu seinen Vorwürfen gab es zunächst keine Stellungnahme der US-Botschaft oder von Oppositionspolitiker Wine. Die Reaktion der Regierung in Kampala auf das Vorgehen Browns fiel ungewöhnlich harsch aus. Die USA unterstützen Uganda in verschiedenen Bereichen, unter anderem mit Milliardenhilfen für den Gesundheitssektor.

Der 76-jährige Amtsinhaber Museveni, der seit 1986 an der Macht ist, hatte die Wahl vergangene Woche offiziellen Angaben zufolge mit 59 Prozent der Stimmen gewonnen. Auf Wine entfielen demnach 35 Prozent. Wine sprach von Wahlbetrug. Der 38-Jährige, der als Pop-Musiker bekannt geworden war, rief die Bürger dazu auf, die Wahl nicht anzuerkennen. Zudem sagte er, dass sein Haus in Kampala von Hunderten Soldaten umstellt sei und er daran gehindert werde, es zu verlassen. (Reuters)