Muslime in Deutschland gedenken Massaker von Srebrenica

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) erinnert an das Massaker von Srebrenica vor 24 Jahren und ruft zur Verteidigung der Demokratie auf. "Der Völkermord an den Bosniaken ermahnt uns heute, wachsamer und entschiedener gegen jede Form des Extremismus und Rassismus vorzugehen und dem wiedererstarkten Rechtspopulismus und Rechtsterrorismus wehrhaft und entschieden die demokratische Stirn zu bieten", erklärte der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek am Donnerstag in Berlin.

Die Lehren "Nie wieder" und "Wehret den Anfängen" müssten in Verbindung mit der Erinnerung an die Geschehnisse von 1995 stets wachgehalten werden, so Mazyek. An ihnen zeige sich, dass Hass und rassistische Gewalt gepaart mit einer faschistischen Ideologie Menschen hervorbringe, die vor Totalitarismus und Menschenvernichtung nicht zurückschreckten.

Im Juli 1995 ermordeten Soldaten der international nicht anerkannten bosnischen Serbenrepublik sowie Paramilitärs und Sicherheitskräfte schätzungsweise 8.300 Bosniaken, die meisten Muslime. Rund 30.000 Frauen, Kinder und ältere Menschen wurden vertrieben.

Das planmäßig durchgeführte Kriegsverbrechen wurde vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag und dem UN-Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien als Völkermord eingestuft. Das Massaker gilt als das schwerste Kriegsverbrechen in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. (KNA)