Muslime fordern besseren Schutz von Moscheen in Deutschland

Der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, fordert einen besseren Schutz von Moscheen. Bezüglich des Anschlages in Christchurch sagte Mazyek der "Heilbronner Stimme" (Montag): "Wir begrüßen, dass mit Horst Seehofer erstmals ein deutscher Innenminister den Umstand eines erhöhten Sicherheitsrisikos im Zusammenhang von Moscheen erkennt, und zudem sicherheitspolitische Konsequenzen ankündigt. Nach unserem Dafürhalten gab es bereits schon vor dem Terrorattentat in Neuseeland dafür akuten Bedarf. Aber besser spät, als nie."

Auf die Frage, ob der Schutz der Moscheen genüge, sagte Mazyek: "Nein, weil es kaum Schutz gibt, außer temporär über einen Zeitraum von ein bis zwei Wochen, wenn die Einrichtung zuvor attackiert worden ist." In den muslimischen Gemeinden leide inzwischen das Vertrauen in die Arbeit der Sicherheitsbehörden. Viele hätten das Gefühl, dass ihre Sorgen und ihr nachvollziehbares Sicherheitsbedürfnis nicht ernstgenommen werden.

Mazyek betonte, die Zahl der Angriffe auf Moscheen in Deutschland nehme zu. Alleine 2017 - dem ersten Jahr der Erhebung solcher Zahlen - seien gut 1.000 islamfeindlichen Straftaten registriert worden. Ein besserer Schutz wirke abschreckend auf Täter, die immer dreister und heftiger vorgingen. Drittens müsse der Staat sichtbar machen, dass ihm die Sicherheit seiner muslimischen Bürger nicht egal sei. "Das wünschen sich die Rechtsextremen gerne herbei."

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte der "Bild"-Zeitung gesagt: "Auch religiöse Einrichtungen können Ziele von Terroristen sein. Wenn es Anhaltspunkte für Gefahren gibt, wird der Schutz verstärkt." (KNA)