Muslime distanzieren sich von frauenfeindlicher Imam-Predigt

Die frauenfeindliche Predigt eines Imams in der Berliner Al-Nur-Moschee stößt in muslimischen Kreisen weiter auf heftigen Widerspruch.

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, hat die umstrittene Predigt eines Berliner Al-Nur-Predigers als frauenfeindlich und indiskutabel bezeichnet. «Leider kann sich jeder unqualifizierte Macho einen Imam nennen und in einer Hinterhofmoschee predigen», sagte Mazyek «Zeit Online»

Am letzten Montag war eine Predigt des ägyptischen Gastpredigers Abdel Moez al-Eila bekannt geworden, in der er eine vollständige Unterwerfung der Frau unter den Mann gefordert hatte.

Jeder Moslem, der die prophetischen Aussagen des Koran als Maßstab nehme, werde solchen Aussagen mit Kopfschütteln begegnen, betonte Mazyek. «Wir brauchen in Deutschland der islamischen Theologie entsprechende und verfassungsmäßige Strukturen und Standards einer Imamausbildung.» Leider könne sich jedoch derzeit «jeder unqualifizierte Macho» als Imam bezeichnen, «in einer Hinterhofmoschee predigen» und dort auch Frauen herabwürdigen.

Im Islam gebe es die klare Festlegung, dass der beste Ehemann derjenige sei, «der seine Ehefrau am besten behandelt», betonte Mazyek: «Jeder Muslim, der dies als Maßstab nimmt, wird für solche Macho-Imame nur ungläubiges Kopfschütteln übrig haben.»
 

Die Al-Nur-Moschee hat inzwischen angekündigt, den Imam dort nicht mehr predigen zu lassen. (KNA, epd).