Muslime beten erstmals in neuer Istanbuler Großmoschee

Hunderte Muslime haben am vergangenen Donnerstag erstmals in der neuen Istanbuler Camlica-Moschee gebetet. Die Moschee ist die größte in der Türkei und bietet Platz für 63.000 Menschen. Der Bau hatte sechs Jahre gedauert.

Vier der Minarette sind exakt 107,1 Meter hoch. Sie sollen an die Schlacht von Mantzikert im Jahr 1071 erinnern, in der die islamischen Seldschuken die christlichen Byzantiner besiegten und die Einwanderung der Turkstämme nach Anatolien begann. Die Moschee ist nach dem Camlica-Hügel im Istanbuler Stadtteil Üsküdar benannt und ist auch vom europäischen Teil der Stadt gut sichtbar.

An den Gebeten beteiligte sich auch Binali Yildirim, der AKP-Bürgermeisterkandidat für Istanbul. Vor seiner Kandidatur war Yildirim Ministerpräsident der Türkei, bis dieses Amt durch die Einführung des Präsidialsystems 2017 abgeschafft wurde.

Die Moschee ist eines der Prestigeprojekte von Präsident Recep Tayyip Erdogan. Dazu zählen auch die dritte Bosporus-Brücke, der dritte Flughafen und der 2014 fertiggestellte Präsidentenpalast in Ankara. Eine weitere große Moschee befindet sich noch am Taksim-Platz in Istanbul im Bau.

Allein zwischen 2005 und 2015 sind in der Türkei mehr als 9.000 Moscheen gebaut worden. Die Türkei hat damit fast doppelt so viele Gebetshäuser wie der Iran. Die Camlica-Moschee soll demnächst offiziell von Erdogan persönlich eröffnet werden. (KNA)