Louvre Abu Dhabi: Eine Million Besucher - aber kein «Salvator Mundi»

 Im ersten Jahr nach seiner Eröffnung hat der Louvre Abu Dhabi eigenen Angaben zufolge mehr als eine Million Besucher angelockt. Das schrieb Museumsdirektor Manuel Rabate bei Twitter. Damit übertraf der Kunsttempel mit der 180 Meter langen Kuppel des französischen Stararchitekten Jean Nouvel die selbst gesteckten Erwartungen, wie örtliche Medien am Wochenende berichteten. 60 Prozent der Besucher kamen demnach aus dem Ausland.

«Der Louvre Abu Dhabi ist zu einer Ikone und zum Lieblingsziel in Abu Dhabi sowohl für Einheimische also auch für Gäste geworden», sagte Mohammed Chalifa Al Mubarak, der Vorsitzende der lokalen Kulturbehörde, der Zeitung «Khaleej Times» zufolge. Neben der Dauerausstellung habe es in den ersten zwölf Monaten sechs temporäre Schauen, Aufführen, DJ-Auftritte und Filmvorführungen gegeben, berichtete die Zeitung «The National».

Der Louvre Abu Dhabi, für dessen Namen und Leihgaben das Golfemirat knapp eine Milliarde Euro nach Frankreich zahlt, ist am 11. November 2017 nach zehn Jahren Bauzeit und mehreren Verzögerungen eröffnet worden. Es ist das erste Museum mit universellem Anspruch in der arabischen Welt. Auf mehr als 6.000 Quadratmetern erzählt es die Geschichte der Menschheit und betont die Gemeinsamkeiten der Kulturen.

Eigentlich sollte spätestens zum Jubiläum das aufsehenerregendste Stück in emiratischem Besitz ausgestellt werden. Doch das für einen Rekordbetrag ersteigerte Gemälde «Salvator Mundi», das Leonardo da Vinci zugeschrieben wird, hängt noch immer nicht. Um die Ursachen dafür ranken sich viele Spekulationen. Eine offizielle Stellungnahme oder ein Ausstellungsdatum gibt es aber nicht.

Das Jesus-Gemälde wurde im vergangenen Jahr für 450 Millionen Dollar (etwa 397 Millionen Euro) bei Christie's in New York versteigert. Damit wurde es nach Angaben des Traditionshauses zum teuersten jemals bei einer Auktion verkauften Kunstwerk. Christie's hatte später bekanntgegeben, dass das Bild von Abu Dhabi ersteigert worden sei. (dpa)