Libanon will am 14. Juni neuen Präsidenten wählen

Beirut. Der libanesische Parlamentspräsident Nabih Berri hat die 128 Abgeordneten für den 14. Juni zu einem erneuten Anlauf für die Wahl eines Staatspräsidenten einberufen. Die Staatsspitze ist seit dem Rücktritt des früheren Präsidenten Michel Aoun vakant. In den vergangenen Monaten waren elf Abstimmungen ergebnislos verlaufen.



Zur Wahl des Staatspräsidenten, der laut Verfassung maronitischer Christ sein muss, stehen diesmal der von den drei größten Christen-Parteien unterstützte Direktor des Internationalen Währungsfonds für den Nahen Osten, Jihad Azour, und der von Schiitengruppen nominierte, aus einer alten Politikerfamilie stammende Suleiman Frangie.



Unterdessen setzte der maronitische Patriarch Kardinal Bechara Rai seine Vermittlungsgespräche mit den verschiedenen Lagern fort. Der Vatikan und Frankreich hätten ihn bei Besuchen in der vergangenen Woche gebeten, mit allen wichtigen Parteien über die Präsidentenwahl und eine möglichst einvernehmliche Lösung zu sprechen, berichteten libanesische Medien am Montag. "Wir werden ausnahmslos mit allen reden", wird der Geistliche zitiert. Dies gelte auch für die schiitische Hisbollah. (KNA)